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Bundesliga: Bayern-Legende Gerland wird 70

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Bundesliga: Bayern-Legende Gerland wird 70

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Bayern-Legende Gerland wird 70

Hermann Gerland feiert am Dienstag seinen 70. Geburtstag. Der langjährige Co-Trainer der Bayern erinnert sich an seine vielen Chefs beim Rekordmeister - und schwärmt vor allem von Louis van Gaal.
Nach insgesamt 25 Jahren im Klub verließ Co-Trainer Hermann Gerland den Rekordmeister ein Jahr früher als vertraglich vereinbart. Jetzt enthüllt er die Details.
Hermann Gerland feiert am Dienstag seinen 70. Geburtstag. Der langjährige Co-Trainer der Bayern erinnert sich an seine vielen Chefs beim Rekordmeister - und schwärmt vor allem von Louis van Gaal.

Am Dienstag wird Hermann Gerland 70 Jahre alt - doch der „Tiger“ hat noch lange nicht vor, die Beine hochzulegen.

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Als Co-Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft gibt er weiterhin sein ungeheures Fußballwissen weiter. „Zudem schaue ich immer wieder bei der SpVgg Unterhaching vorbei, helfe da in der Jugendarbeit mit“, sagt Gerland in einem Interview mit dem FC-Bayern-Mitgliedermagazin 51.

Nach wie vor ist der langjährige Co-Trainer des Rekordmeisters ein großer Befürworter für „Freigeister“ im Fußball.

„Ich habe neulich ein Juniorenspiel hier vom FC Deisenhofen gesehen“, erzählt Gerland. „Die hatten einen frechen Stürmer, der immer gedribbelt ist. Er blieb zweimal hängen, aber jedes Mal mit ganz viel Pech. Da rief der Trainer: ‚Spiel deinen Ball ab!‘“

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Van Gaal? „Flachpässe üben, bis die Füße abfallen“

Danach sei er zu dem Trainer gegangen und habe ihn gefragt, ob er Karl-Heinz Rummenigge kenne - „und was er glaube, was passiert wäre, wenn ihm sein Juniorentrainer früher das Dribbeln verboten hätte. Er wäre nie Weltklasse geworden.“

Rückblickend auf seine Arbeit beim FC Bayern gerät der frühere Bochum-Coach vor allem bei zwei Trainern ins Schwärmen: Louis van Gaal und Pep Guardiola.

Als der niederländische Trainer in München begann, habe er „Flachpässe üben lassen, bis allen die Füße abgefallen sind“. Das Ergebnis? „Unvorstellbare Passmaschinen!“ Gerland: „Die Jungs konnten dann plötzlich Pässe in einer Schärfe schlagen - und annehmen -, es war traumhaft.“

Van Gaal habe alles auf eine neue Stufe gestellt. „Er war anstrengend, aber er war ganz, ganz wichtig für die Geschichte dieses Vereins. Vor ihm war alles anders - und danach auch.“

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„Hansi Flick hat hier alles abgeräumt“

Seine Beziehung zum Niederländer beschreibt Gerland anhand einer besonderen Anekdote zu Beginn von van Gaals Amtszeit.

„Van Gaal sagte mir, er schaut sich das mit mir sechs Wochen an, wenn es nicht passt, bin ich weg“, erinnert er sich. „Die erste Aufgabe war, dass ich ihm über jeden unserer Spieler drei Sätze aufschreiben sollte, als Charakterisierung. Am Ende der Saison sagte er zu mir, er habe es noch nie erlebt, dass jemand mit allen Einschätzungen richtig liegt - und dass er alles teilt, was ich aufgeschrieben hatte.“

Guardiola habe ihn vor allem mit seinen Ideen begeistert, die er im ersten Moment teilweise nicht nachvollziehen konnte. „Ab und zu dachte ich, jetzt sollten wir einen Verteidiger einwechseln - aber Pep brachte einen Offensivmann, und ein paar Minuten später war klar: richtige Entscheidung.“

Auf die Frage, wer denn der beste Coach gewesen sei, mit dem er arbeitete, hat Gerland keine abschließende Antwort parat. Louis, Pep, Jupp Heynckes - Hansi Flick hat hier alles abgeräumt … Ich kann nur eines sagen: Besessen vom Fußball sind sie alle, und sie alle haben auch menschliche Größe, Leidenschaft, Herz. Denn nur dann gehen die Spieler für dich durchs Feuer.“

Salihamidzic der Grund für Gerlands Abschied

Für Aufsehen hatte Gerland vor einem guten Jahr gesorgt, als er im STAHLWERK Doppelpass von SPORT1 Details über seinen Abschied beim FC Bayern im Mai 2021 verriet.

„Es passiert doch, dass zwei Menschen sich nicht abkönnen“, sagte Gerland - und meinte den damaligen Sportvorstand Hasan Salihamidzic. „Ich hatte mit Hasan Probleme. Ich war am Campus, habe gehört, wie Entscheidungen getroffen wurden. Es war vereinbart, dass ich da mit Jochen Sauer die Entscheidungen im sportlichen Bereich treffe. Das hat alles wunderbar geklappt - und auf einmal habe ich gemerkt, dass es nicht so richtig läuft. Und dann wurde immer mehr erzählt als trainiert.“

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Nur einen Monat nach Gerlands Besuch im Doppelpass trennten sich die Bayern bekanntlich von Salihamidzic - ebenso wie vom damaligen Vorstandschef Oliver Kahn.

Nur einen Wunsch habe er bei seinem Abschied bei Karl-Heinz Rummenigge (damals CEO) und Jan-Christian Dreesen (damals Finanzvorstand) geäußert: Bayern-Tickets für seine Enkelkinder zu kaufen, wann immer er das wolle.

Daraufhin hätten die beiden FCB-Bosse gesagt: „Du kannst nie eine Karte kaufen. Du kriegst immer eine Karte für dich, deine Frau und die Enkelkinder umsonst. Du warst eine große Legende hier.“