BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat den umstrittenen Deal mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall erneut als Beitrag zur Debatte um die Unterstützung der Ukraine zur Friedenssicherung verteidigt. Im Interview mit der Bild sagte Watzke, in anderen Ländern würde der Diskurs über Waffenlieferungen längst geführt.
Zoff um BVB-Deal! Watzke legt nach
“Wir möchten durch unsere Partnerschaft einen kleinen Teil dazu beitragen, dass er auch hier ermöglicht wird. Übrigens gerne auch differenziert. Wir wissen sehr genau, dass es zu diesem Thema unterschiedliche Meinungen gibt. Gerade bei unseren Fans. Das respektieren wir natürlich.“
Watzke verteidigt Rheinmetall-Deal
Borussia Dortmund hatte am Mittwoch bekannt gegeben, dass Rheinmetall neuer "Champion Partner" des Fußball-Bundesligisten wird. Die Kritik daraufhin war groß, von den eigenen Anhängern, von der "Deutschen Friedensgesellschaft" oder von der Fan-Organisation "Unsere Kurve".
Watzke hält dagegen: „Wir haben zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten Krieg in Europa. Die Mehrheit der Deutschen begrüßt es, dass die Bundeswehr zur Sicherung von Freiheit und Demokratie, modernisiert wird. Genauso gibt es eine deutliche Mehrheit der Menschen, die möchte, dass wir die Ukraine, die unter dem Angriffskrieg Russlands leidet, unterstützen. Beides funktioniert aber nur mit moderner Verteidigungstechnik. Wo wäre die Ukraine denn heute ohne Waffen aus den USA und Europa?“
Fans empört über Deal
Auch schon nach Verkündung des Rheinmetall-Deals hatte Watzke die Partnerschaft verteidigt, was bei den Fans für Unmut sorgte.
„Sicherheit und Verteidigung sind elementare Eckpfeiler unserer Demokratie. Deshalb halten wir es für die richtige Entscheidung, uns sehr intensiv damit zu beschäftigen, wie wir diese Eckpfeiler schützen“, sagte der 64-Jährige. „Gerade heute, da wir jeden Tag erleben, wie Freiheit in Europa verteidigt werden muss. (...) Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit Rheinmetall und öffnen uns als Borussia Dortmund ganz bewusst für einen Diskurs.“
Die Reaktionen auf den brisanten Deal mit einem Waffenproduzenten, der unteren anderem Panzer und Artilleriegeschosse herstellt, ließen nicht lange auf sich warten.
Unter dem Verkündungspost auf X zeigten sich die Anhänger des Klubs enttäuscht und empört. „Ich schäme mich dafür, euch unterstützt zu haben“, war dort zu lesen, viele schrieben, der BVB habe „seine Seele verkauft“ und der Deal sei in keiner Weise mit den Werten des Vereins vereinbar. „32 Jahre BVB-Fan, viel erlebt und schwere Zeiten durchgemacht… ab heute möchte ich bitte nicht mehr BVB-Fan genannt werden“, zog ein Anhänger einen harten Schlussstrich.