Heiko Butscher stand mit leerem Blick an der Seitenlinie, die Hände in den Taschen. Seine Spieler zogen sich ihre Trikots über den Kopf und schlichen kopfschüttelnd über den Rasen. Trotz bester Ausgangslage ist der VfL Bochum am letzten Spieltag der Bundesliga auf Platz 16 abgestürzt und muss nach dem ernüchternden 1:4 (0:1) bei Werder Bremen den Weg über die Relegation gegen Fortuna Düsseldorf gehen.
„Wir haben einfach versagt heute“
„Wir haben einfach versagt heute. Anders kann ich es nicht sagen“, gab Kapitän Anthony Losilla nach der Pleite zu: „Wir hatten es uns ganz anders vorgestellt, aber wir haben heute nicht alles investiert. Die anderen haben den Job gemacht, wir nicht.“ Kevin Stöger meinte: „Das war einfach inakzeptabel. Heute haben wir es definitiv nicht verdient, in der Liga zu bleiben.“
Durch den späten Sieg von Union Berlin im Parallelspiel gegen den SC Freiburg (2:1) und den Erfolg des FSV Mainz 05 beim VfL Wolfsburg (3:1) rutschte der VfL im letzten Moment noch ab. In der Relegation droht den Bochumern gegen den Zweitligisten Düsseldorf der Abstieg nach drei Jahren.
„Das war grausam“
Auch Sportdirektor Marc Lettau suchte keine Ausrede für den katastrophalen Auftritt der Bochumer: „Das ist nicht zu erklären, da gibt es keine Entschuldigung für. Das war grausam und hatte heute definitiv nichts mit dem VfL-Fußball zu tun.“ Und Trainer Heiko Butscher meinte: „Das war einfach richtig schlecht.“
Als Tabellen-14. waren die Bochumer eigentlich in der Pole Position, doch in Bremen konnte der Ruhrpott-Klub von Beginn an nicht mithalten. Die Werder-Führung erzielte Kapitän Marco Friedl früh (6.), Anthony Jung (78.), Jens Stage (80.) und Romano Schmid (88.) schenkten dem überforderten VfL weitere Tore ein. Der Ehrentreffer durch Christopher Antwi-Adjei (85.) war nur Ergebniskosmetik.
Ein Unentschieden, so viel stand vor der Partie fest, hätte bereits zur Rettung gereicht. „Natürlich“ werde sein Team aber „auf Sieg spielen“, hatte Butscher vor dem Spiel beteuert. Davon war vor 42.100 Zuschauern im Weserstadion wenig zu sehen.