Bayern-Verteidiger Min-jae Kim hat nach den folgenschweren Patzern im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid Einblicke in sein Seelenleben gegeben - und dabei auch den eigenen Verein kritisiert.
Bayern-Star kritisiert eigenen Klub
„Als Verteidiger habe ich immer mit Überzeugung gespielt. Doch hier (beim FC Bayern; Anm. d. Red.) waren solche Eigenschaften nicht immer gefragt, was zu inneren Konflikten bei mir führte“, erklärte Kim. Die Aussagen traf der Südkoreaner vor rund einer Woche nach dem 2:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg bei t-online und dem koreanischen Portal Footballist, die Zitate wurden aber erst am Pfingstmontag veröffentlicht.
Hintergrund: Kim, der einen proaktiven Verteidigungsstil pflegt, hatte beim 2:2 im Hinspiel erst Real-Angreifer Vinícius Júnior aus den Augen verloren, weil er zu weit aus der Kette gerückt war - später brachte er Rodrygo ungestüm zu Fall und verursachte einen Strafstoß. Trainer Thomas Tuchel übte anschließend Kritik, bezeichnete Kim als „zu gierig“.
Im Rückspiel bei Real wurde Kim erst in der zweiten Halbzeit bei einer 1:0-Führung eingewechselt. Nach einer dramatischen Schlussphase hatten die Bayern noch 1:2 verloren und damit ausgeschieden.
Kim: „Habe mich sehr bemüht“
Beim letzten Bundesliga-Heimspiel gegen Wolfsburg durfte der Südkoreaner von Beginn an spielen, fühlte sich aber gehemmt.
„Es gab viele Momente während des Spiels, in denen ich gezögert habe. Weil ich nicht mit voller Überzeugung spielen konnte. Ich habe mich sehr bemüht, das zu zeigen, was der Trainer wollte“, erklärte Kim, der vor der Saison für 50 Millionen Euro von der SSC Neapel gekommen war. Den Saisonabschluss beim VfB Stuttgart verpasste er wegen einer Sprunggelenksverletzung.
Der Verteidiger absolvierte insgesamt 36 Pflichtspiele, schoss ein Tor und gab zwei Vorlagen. Zwischenzeitlich hatte er wegen des Asien Cups gefehlt.