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Ein Schicksalstag des FC Bayern - an dem fast alles anders gekommen wäre

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Ein Schicksalstag des FC Bayern - an dem fast alles anders gekommen wäre

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Ein Schicksalstag des FC Bayern

Heute vor 45 Jahren nahm Uli Hoeneß seine Arbeit als Manager beim FC Bayern auf. Wäre die Geschichte etwas anders gelaufen, wäre er bei einem anderen Klub gelandet - und eine andere Legende auf seinem Posten.
Uli Hoeneß in seinem ersten Jahr als Bayern-Manager mit Trainer Pal Csernai
Uli Hoeneß in seinem ersten Jahr als Bayern-Manager mit Trainer Pal Csernai
© IMAGO/Werner Otto
SPORT1
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von SPORT1

Uli Hoeneß war schon immer umtriebig. Passenderweise fiel der Beginn seiner Managerkarriere beim FC Bayern München auf den 1. Mai. Am Tag der Arbeit im Jahr 1979 - heute vor 45 Jahren - kümmerte sich Hoeneß nicht um einen Mai-Baum oder Arbeiterproteste, sondern feierte Premiere als Manager der Münchner.

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Es folgte eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht, aber auch ganz anders hätte kommen können.

Hoeneß war kurz vor seinem Engagement noch als Spieler aktiv, mit gerade 27 Jahren noch im besten Fußballer-Alter, aber zu diesem Zeitpunkt nicht bei Bayern: Weil er damals auch aufgrund von Verletzungsproblemen seinen Stammplatz verloren hatte, ließ er sich verleihen - nachdem ein ursprünglich geplanter Deal mit dem HSV geplatzt war, zog es ihn stattdessen zum 1. FC Nürnberg.

Hoeneß ab 1979 Manager beim FC Bayern

Dort ereilte Hoeneß der hilfesuchende Telefonanruf des damaligen Bayern-Präsidenten Wilhelm Neudecker - ebenfalls durch äußere Umstände begünstigt: Neudecker hatte eigentlich den damaligen Werder- und späteren Schalke-Macher Rudi Assauer im Auge, der ihm jedoch absagte.

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„Als dann mit 27 der Anruf vom früheren Präsidenten Neudecker kam, ob ich mir vorstellen könnte Manager zu werden, weil es hier (in München, Anm. der Red.) drunter und drüber ging (...), dann haben sie einen Rammbock gebraucht. Ich hatte mich mental schon auf diesen Berufsweg vorbereitet“, verriet Hoeneß einst bei FCBAYERN.TV.

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„Es war klar, dass ich nicht sehr lange spielen konnte mit meinem Knie. Und es war immer klar, dass ich nicht Trainer werden wollte, sondern Manager. Und am liebsten beim FC Bayern“, so Hoeneß weiter.

Nach kurzer Rücksprache mit den Ärzten, die aufgrund der Knie-Verletzung eine lange Karriere als Spieler ausschlossen, sagte Hoeneß am nächsten Tag spontan zu und kam ins damals turbulente München. Paul Breitner, Sepp Maier, Karl-Heinz-Rummenigge und Hans-Josef „Jupp“ Kapellmann meuterten damals gegen den Plan der Vereinsspitze, den als Schleifer berüchtigten Max Merkel als neuen Trainer zu verpflichten. Stattdessen wurde Co-Trainer Pal Csernai zum Cheftrainer und der düpierte Neudecker trat nach 17 Jahren Amtszeit zurück.

Weil es aber Neudecker, der sich für Hoeneß entschieden hatte, wäre womöglich alles anders gekommen, wäre die Rebellion von Breitner und Co. früher passiert. Und: Hoeneß ist auch sicher, dass er damals nicht Bayern-Manager geworden, hätte er seinerzeit in München gespielt und sich in das Zerwürfnis verstrickt: „Ich wäre es also nie geworden, wenn ich nicht in Nürnberg gewesen wäre.“

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USA als Inspiration

Dort legte Hoeneß zuvor bereits den Grundstein für sein zweites Manager-Projekt. Zusammen mit Werner Weiß gründete Hoeneß eine Wurstfabrik mit anfangs 20 Angestellten. Heute gehört diese Hoeneß` Kindern und beschäftigt 300 Mitarbeiter.

Ähnlich startete Hoeneß beim FCB. „Anfangs hatte der FC Bayern ebenfalls 20 Mitarbeiter und zwölf Millionen Mark Umsatz, davon 85 Prozent als Zuschauereinnahmen“ resümierte Hoeneß.

Hoeneß entwickelte einen Plan. „Ich bin nach Amerika geflogen und habe mir die Marketing-Strategien beim American Football und Basketball angeschaut, habe Läden gesehen wie in San Francisco, wo am helllichten Tag Banker mit Anzug und Krawatte für ihre Kids etwas gekauft haben“, erklärte Hoeneß seine ersten Schritte. „Wir hatten beim FC Bayern eine Poststelle, wo wir Wimpel und Postkarten verkauft haben“, zog Hoeneß einen Vergleich.

Und heute? In der Saison 2022/23 verbuchte der FCB einen Umsatz von 854,2 Millionen, hinzu kommen mittlerweile über 1000 Angestellte. Die Basis für diese Arbeitsplätze legte der langjährige Manager, spätere Präsident und heutige Ehrenpräsident am Tag der Arbeit 1979.