Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl hat eingeräumt, dass die Absage des letzten Wunschkandidaten Ralf Rangnick die Münchner durchaus kalt erwischt hat. „Es war am Ende überraschend für uns, aber es ist wie es ist, jetzt es geht weiter“, sagte der 50-Jährige am Sky-Mikrofon vor dem Bundesligaspiel beim VfB Stuttgart (JETZT im LIVETICKER).
„Wir hätten ihn gern bei Bayern gesehen“
Zugleich ließ er durchblicken, dass er bei der Suche nach einem neuen Trainer intensiv an Lösungen arbeite - womöglich auch an überraschenden. Wenn sich eine Tür schließe, „gehen andere Türen auf, von denen man vorher gar nicht wusste, dass sie offen sein können“, sagte Eberl.
„Pep hat auch gesagt, dass Bayern ein sehr attraktiver Verein ist“
Nach den Absagen der Wunschkandidaten Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick hatten sich am Freitag Roberto De Zerbi (Brighton and Hove Albion) sowie am Samstag Roger Schmidt (Benfica Lissabon) zu ihren Vereinen bekannt. Zudem hatte sich auch Ex-Trainer Pep Guardiola in der Debatte zu Wort gemeldet.
„Und Pep hat auch gesagt, dass die Bayern ein sehr, sehr attraktiver Verein sind und ganz in Ruhe einen guten Trainer suchen werden“, sagte Eberl.
Angesprochen auf potenzielle Kandidaten, wie etwa den jüngst gehandelten Julen Lopetegui wurde Eberl bei Sat.1 deutlich: „Ich bin einer der wenigen, der keinen einzigen Namen kommentiert hat, der nie großartig über die Strategie gesprochen hat.“
Am Dienstag hatte Präsident Herbert Hainer im Anschluss an das Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid bereits von Ralf Rangnick geschwärmt.
Rangnicks Absage „sehr überraschend“
Die Absage Rangnicks, der sich zu seinem Engagement als österreichischer Nationaltrainer bekannt hatte, sei „sehr“ überraschend gekommen, bekannte Eberl. „Wir hätten ihn sehr gern bei Bayern gesehen. Aber es ist, wie es ist. Es ist vorbei.“
Auch zur Frage, ob dem FC Bayern aufgrund der zahlreichen Absagen die Attraktivität abhanden gekommen sei, bezog Eberl klar Stellung: „Wenn sich jeder Experte, jede Wald-Wiesen-Zeitung darauf stürzt, sieht man, wie attraktiv Bayern noch ist.“
Seitenhieb in Richtung Hamann
Auch in Richtung TV-Experte Dietmar Hamann, der gefordert hatte, man müsse mit mehreren Kandidaten gleichzeitig sprechen, wurde er deutlich. „Didi war noch nie Sportdirektor, wir wissen, wie wir unseren Job zu tun haben“, sagte Eberl.
Bei der Trainersuche will sich Eberl insgesamt nicht unter Druck setzen lassen. „Am 15. Juni ist Trainingsstart, dann muss er auf dem Platz stehen.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)