Als Stammspieler ins Champions-League-Finale, im Blick die Europameisterschaft: Ian Maatsen muss sich in diesen Tagen oft in den Arm gekniffen haben. Die vergangenen Wochen verliefen kometenhaft für den Niederländer.
Bleibt Maatsen dauerhaft beim BVB?
Doch das soll in Dortmund noch lange nicht das Ende gewesen sein - zumindest wenn es nach dem 22-Jährigen und auch den BVB-Verantwortlichen geht.
Ian Maatsen - Vom großen Unbekannten zur Dauerlösung
Vor ziemlich genau vier Monaten wechselte Maatsen auf Leihbasis vom FC Chelsea zum BVB. Damals steckten die Dortmunder in einer sportlichen Krise. Der Stuhl von Edin Terzic wackelte gewaltig. Borussia Dortmund drohte das Saisonziel zu verpassen.
Platz fünf in der Liga, Aus im Pokal-Achtelfinale gegen Stuttgart, nur in der Champions League qualifizierte sich der Verein für die K.-o.-Phase. Vor allem der Spielaufbau machte enorme Probleme. Die Vereinsverantwortlichen waren zum Handeln gezwungen und verpflichteten im Winter ebe jenen Ian Maatsen.
Maatsen wer? Der BVB beobachtete den jungen Niederländer offenbar schon länger, doch vermutlich wussten nur die eingefleischtesten Fußball-Kenner etwas mit diesem Namen anzufangen. Woher auch? In Erscheinung getreten war der Niederländer bis dato noch nicht so wirklich.
Beim FC Chelsea spielte er eigentlich kaum eine Rolle (zwölf Einsätze, 200 Spielminuten), wurde häufig zu unterklassigen Vereinen - wie Charlton Athletic, Coventry City und zuletzt zum FC Burnley - verliehen. Eine anstrengende Zeit für den Youngster, weil er häufig auf sich allein gestellt war und sich immer wieder neu einleben musste.
Doch sein Durchhaltevermögen hat sich gelohnt. Beim BVB ist Maatsen auf der linken Außenverteidigerseite unverzichtbar (21 Einsätze, zwei Tore, zwei Vorlagen), trägt maßgeblich zum stark verbesserten Spielaufbau bei. Vor genau einem Jahr spielte er für Burnley noch in der zweiten englischen Liga, nun steht er im Finale der Champions League.
BVB-Trainer Terzic wünscht sich Maatsen-Verbleib
Nach diesem bisherigen Karriere-Höhepunkt geht es für Maatsen – Stand jetzt – wieder zurück nach London. Doch nach SPORT1-Infos bastelt der BVB bereits an einer Dauerlösung. Auch weil der Niederländer gerne in Dortmund bleiben würde.
Bedeutet: Borussia Dortmund müsste ihn aus seinem bis 2026 datierten Vertrag loseisen. Erst noch im Winter hatte Maatsen, kurz vor seinem Wechsel ins Ruhrgebiet, seinen Vertrag bei den Blues verlängert und sich gleichzeitig eine Ausstiegsklausel gesichert. Diese liegt nach Medienberichten zufolge zwischen 35 bis 40 Millionen Euro. Geld, das der BVB nach seiner Rekordsaison durchaus auf der hohen Kante hätte.
„Ich würde es mir wünschen, dass wir nächste Saison zusammenarbeiten. Weil ich glaube, dass Ian sich sehr wohlfühlt, und wir sind sehr zufrieden, wie er sich hier eingefunden hat, wie wichtig er schon in dieser kurzen Zeit wurde für uns“, meinte Terzic auf der Pressekonferenz vor dem abschließenden Liga-Spiel gegen Darmstadt 98 (15.30 Uhr im LIVETICKER).
Bondscoach Koeman nominiert Maatsen in den EM-Kader
Nicht nur die Dortmunder schwärmen von ihrem Newcomer, sondern auch der niederländische Nationaltrainer Ronald Koeman. Die Belohnung: Der Bondscoach nominierte Maatsen für den vorläufigen EM-Kader. Der 22-Jährige ist somit zum ersten Mal bei der A-Nationalmannschaft seines Heimatlands dabei.
Als Nachzügler, der wegen des Finals gegen Real Madrid erst später zum Team der Elftal dazustoßen wird, dürfte seine Chance auf die Europameisterschaft etwas kleiner sein. Trotzdem ist die Berufung ein überragendes Zeugnis seiner Entwicklung.
Terzic ist auf jeden Fall voll des Lobes: „Wir freuen uns sehr für Ian. Das ist eine Bestätigung, dass er auf einem richtigen guten Weg ist. Und so darf er gerne weitermachen.“
Am liebsten aus BVB-Sicht natürlich in Schwarz-Gelb.