Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat nach der Bayern-Absage von Trainer Thomas Tuchel seine Verwunderung über das Verhalten des 50-Jährigen zum Ausdruck gebracht.
Bayern-Trainer? Von wem Matthäus träumt
„Ich hab mich gewundert, dass Tuchel sich das überhaupt angehört hat, weil ich gedacht habe, er hat seinen Stolz, und ist es ja vieles gegen ihn gelaufen, vor allem die Aussagen des Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß kurz vor dem Spiel gegen Real Madrid“, befand Sky-Experte Matthäus am Samstagnachmittag.
Dass sich Tuchel „überhaupt mit dem (Hoeneß; Anm. d. Red.) noch an den Tisch gesetzt hat, hat mich schon gewundert“, erklärte der 63-Jährige weiter.
Matthäus: Bayern-Chaos „Steigerung“ von Hollywood
Hintergrund: Tuchel hatte auf der Pressekonferenz Freitag ein Treffen mit Hoeneß „im Rahmen des Spiels gegen Real Madrid“ enthüllt. Dort sei das Thema „begraben“ worden: „Es macht keinen Sinn, nachtragend zu sein - und ich bin auch nicht nachtragend“, sagte der 50-Jährige.
Wenige Wochen zuvor hatte Hoeneß ihm öffentlich vorgeworfen, junge Spieler nicht ausreichend zu entwickeln. Tuchel reagierte angesäuert, das Thema gilt als einer der Gründe, warum der frühere BVB-Trainer den Bayern am Freitag final absagte.
„Wir haben immer von Hollywood gesprochen, das ist sogar noch eine Steigerung, was da gerade passiert. Man hat einfach keine Einigung im Verein, viele Absagen“, fasste Matthäus die Situation der Bayern am Samstag zusammen.
Matthäus träumt von Zidane
Hinter dem Bemühen um Tuchel habe der Rekordmeister „mal wieder nicht geschlossen“ gestanden: „Wenn Uli Hoeneß, der schon vor zwei Wochen gezeigt hat, dass er von Tuchel nicht überzeugt ist, weiterhin gegen Tuchel stimmt, dann wird bei Bayern München ganz sicher nichts passieren.“
Wer es jetzt noch machen könne? „Ich habe immer noch so ein bisschen den Traum von Zinédine Zidane“, sagte Matthäus. Dass dieser weder Englisch noch Deutsch beherrsche, „darf dann auch nicht mehr das Problem sein. De Zerbi (Roberto De Zerbi; Anm. d. Red.) kann es auch nicht so wirklich“.
Gerüchte über ein Engament des Brighton-Coaches beim Rekordmeister kursieren bereits seit Längerem. Sportvorstand Max Eberl wollte den Namen auch am Samstag nicht kommentieren.