Es ist mittlerweile viel Zeit vergangen, genauer gesagt knapp zweieinhalb Monate, seit der FC Bayern im Februar verkündet hat, dass sich die Wege von Trainer Thomas Tuchel und den Münchnern im Sommer trennen werden. Einen Nachfolger hat der deutsche Rekordmeister allerdings bis heute nicht gefunden - auch wegen hausgemachter Probleme, vermutet Holger Badstuber.
Bayern-Trainer? Badstuber hat Idee
„Der Klub gibt schon seit geraumer Zeit ein Bild nach außen ab, das Trainer eventuell davon abhält, zum FC Bayern zu gehen. Es gibt offenbar zu viele Faktoren, die potenzielle Trainer eher verunsichern. Das Gefühl ist: Man hat bei Bayern keine Zeit, wirklich etwas zu entwickeln“, erklärte Badstuber in einem Interview mit der Abendzeitung. Deswegen sei die Trainersuche gerade so schwierig.
Mahnend fügte der ehemalige Bayern-Abwehrspieler und Publikumsliebling hinzu: „Wenn man sieht, wie die vergangenen Trainer Bayern München verlassen haben, war das oft keine gute Art. Das nehmen andere Trainer wahr – und überlegen sich genau, ob sie in diesem Umfeld arbeiten möchten.“ Nach den Absagen von Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick kursiert vor allem der Name Hansi Flick noch durch München - doch auch von dieser Lösung hält Badstuber nichts.
Deswegen würde Badstuber Flick nicht zurückholen
Denn der 35-Jährige erinnerte daran, dass Flicks Abschied „problematisch“ gewesen sei. „Man muss sich jetzt schon fragen, welches Zeichen man nach außen setzen möchte. Will man nach Julian Nagelsmann wirklich den nächsten Trainer ansprechen, den man rausgeworfen hat? Flick wäre für mich der nächste Faktor, bei dem der Verein Schwäche zeigen würde“, betonte er.
Wer es sonst machen soll? „Ich habe schon mal den Namen Antonio Conte genannt. Er ist ein Welttrainer. Conte hat auf verschiedenen Stationen seine Klasse bewiesen, er ist Meister geworden mit Juventus, Inter Mailand und Chelsea. Bei Chelsea hat er damals einen Umbruch bewerkstelligt“, nannte Badstuber seine Idee. Der gerade vereinslose Italiener habe bei seinen früheren Stationen immer Schwung reingebracht und eine gute Mentalität.
„Conte war als Spieler ein absoluter Beißer im Mittelfeld. Er fordert viel von seinen Spielern – und als Italiener beherrscht er natürlich die Kunst des Verteidigens. Da sehe ich beim FC Bayern Schwächen. Conte könnte dabei helfen, dass sich wieder Mechanismen entwickeln und die Defensive insgesamt stabiler wird“, sagte Badstuber.