Zum ersten Mal seit 2012 wird der FC Bayern keinen Titel holen. Auch deshalb muss Trainer Thomas Tuchel am Saisonende auch gehen. Doch ein Nachfolger ist noch nicht gefunden.
Bayern-Insider: „Es begann mit Hernández“
Für Christian Nerlinger hat Tuchel an der schwachen Spielzeit des deutschen Rekordmeisters keine große Schuld. Der 51-Jährige offenbart in seiner Kolumne in der Sport Bild schonungslos größere Probleme beim Verein.
Für den Mann, der von 2008 bis 2012 erst als Teammanager und dann als Sportdirektor an der Säbener Straße fungierte, ist das Team völlig falsch zusammengestellt.
Nerlinger kritisiert Hernandez-Transfer des FC Bayern scharf
„Am gravierendsten ist für mich eine Fehlentwicklung innerhalb der Mannschaft und bei den Transfers. Das begann mit der Verpflichtung von Lucas Hernández im Jahr 2019 für 80 Millionen Euro. Hier wurde das Gefüge im Team beschädigt“, befand der 51-Jährige.
Der ehemalige Profi fügte an: „Wenn ich an die Mannschaft zurückdenke, die wir aufgebaut haben, als uns der BVB wehgetan hat, gab es klare Säulen: von Neuer über Boateng, Alaba, Schweinsteiger, Kroos, Gomez oder Müller, Lahm als Kapitän und wichtigen Ansprechpartner, bis zu den Ausnahmekünstlern Robben und Ribéry auf den Außenbahnen“, erinnert sich der Ex-Boss.
Während Nerlingers Zeit wurde der BVB zwei Mal in Folge Meister und schaffte 2012 sogar das Double. So wurde der Bayern-Funktionär auch beurlaubt und durch Matthias Sammer ersetzt.
„Wer ist heute noch beim FC Bayern unumstritten, welche Spieler sind diese Säulen? Mir fallen mit Neuer und Harry Kane nur zwei Spieler ein. Beim Rest wurde entweder versäumt, die Spieler stark zu machen - wie bei einem Kimmich, Goretzka oder zuletzt auch Müller - oder es wurden aus meiner Sicht durchschnittliche Spieler für viel zu hohe Ablösesummen und Gehälter verpflichtet“, kritisierte Nerlinger die Verantwortlichen.
Für den Insider muss sich vor allem eines ganz schnell wieder ändern: „Der FC Bayern muss wieder dahin kommen, dass es eine Struktur mit sieben, acht Leadern gibt, die unbequeme Wahrheiten intern ansprechen können und auch gehört werden.“