Marcel Desailly wurde 1998 mit Frankreich Weltmeister und spielte mit Zinédine Zidane jahrelang in der Nationalmannschaft. Während Desailly im Anschluss an seine Karriere dem Trainerjob fernblieb, ist sein langjähriger Wegbegleiter Zidane ins Trainergeschäft eingestiegen und zuletzt wurde er zeitweise auch als Coach beim FC Bayern München gehandelt.
„Tel: „Problem, dass er bei Bayern ist“
Doch Desailly kann sich Zidane eher nicht beim Rekordmeister vorstellen. „Ich sehe ihn bisher nicht bei Bayern München. Er bevorzugt es, bei seiner Familie zu bleiben“, sagte der 55-Jährige bei der Verleihung der Laureus Awards in Madrid im Gespräch mit SPORT1.
Am vergangenen Freitag behauptete die spanische Zeitung Mundo Deportivo, dass Zidane „nur einen Schritt von Bayern entfernt“ sei, doch Sportvorstand Max Eberl entkräftete die Gerüchte nur einen Tag später. Eine Verpflichtung Zidanes ist daher unwahrscheinlich.
Desailly zweifelt: „Sie müssten viel Geld ausgeben“
Desailly sieht zudem noch einen Aspekt, der die Personalie problematisch erscheinen lässt. „Die Bayern haben wenig Spieler, die in die Zidane-Philosophie mit dem 4-3-3-System passen. Sie müssten viel Geld ausgeben. Aber warum nicht? Wenn die Bayern einen Umbruch wollen, dann wäre jetzt die Chance.“
Etwas kritisch sieht Desailly die Rolle des lange verletzten Kingsley Coman. „Es wird schwierig für ihn hinsichtlich der EM. Nach der Verletzung muss er erstmal zurückkommen, körperlich wieder zulegen und sich in das System finden.“
Gerangel auf Tels Position
Bei Mathys Tel leuchten Desaillys Augen. „Wow - er hat großes Potenzial! Aber sein Problem ist, dass er bei Bayern ist - und auf seiner Position viel Konkurrenz herrscht.“
Auch den dritten Franzosen in Diensten des deutschen Rekordmeisters schätzt Desailly. Dass es für Dayot Upamecano derzeit im Verein nicht so läuft, findet er „traurig“. Denn eigentlich sei Upamecano „ein absoluter Schlüsselspieler“ für Frankreich: „Zusammen mit Ibrahima Konaté bildet er eine starke Verteidigung in Frankreichs Team. Müsste man dort einen Wechsel vollziehen oder wäre einer in schlechter Verfassung – die beiden wären kaum zu ersetzen und das wäre ein Problem für Frankreich.“