Bayerns Sportvorstand Max Eberl ist aktuell vor allem mit der Trainersuche beschäftigt. Bei all dem Wirbel um diese wichtige Personalie gerät der gleichzeitig laufende Umbau des Kaders fast ein wenig in den Hintergrund. Dabei ist es auch dieser Punkt, in dem der 50-Jährige und Sportdirektor Christoph Freund gefragt sind.
Bayern-Rückkehrer mit viel Rückenwind
Während sich um einige Bayern-Stars Gerüchte ranken und deren Zukunft beim Rekordmeister keinesfalls gesichert scheint, dürfen die beiden Bosse aber auf einen Rückkehrer setzen: Josip Stanisic.
Stanisic könnte neue Reizpunkte setzen
Der 24-Jährige ist aktuell noch an Bayer Leverkusen verliehen, wird aber im Sommer nach München zurückkehren. Dort könnte das bayerische Eigengewächs die Statik im Kader gehörig durcheinanderwürfeln und neue Reizpunkte setzen.
Denn seine Entwicklung in Leverkusen ist bemerkenswert. Auf insgesamt 28 Pflichtspieleinsätze kommt Stanisic unter Xabi Alonso bereits. Gerade in der Rückrunde ist er zu einer festen Größe bei Bayer 04 geworden.
Sein Trumpf ist dabei seine seriöse Spielweise. Stanisic versucht keine Wunderdinge, sondern liefert ehrliche Arbeit ab – und im Topspiel gegen die Bayern im Februar erzielte er sogar das wichtige 1:0-Führungstor für die Werkself.
Stanisic glänzt durch Vielseitigkeit
Zudem glänzt der kroatische Nationalspieler durch seine Vielseitigkeit. Neben der Rechtsverteidigerposition ist er auch auf der Sechs einsetzbar – so geschehen im Pokalduell gegen Fortuna Düsseldorf.
„Ich bin gut reingekommen und habe versucht, einfach zu spielen. Ich habe es früher mal gespielt. Es ist also nicht so, dass es komplett ungewohnt war“, sagte Stanisic nach der Partie zu SPORT1 und unterstreicht damit seine Vielseitigkeit.
Zur Erinnerung: Unter Julian Nagelsmann kam der 24-Jährige mehrmals sogar als linker Außenverteidiger zum Einsatz. Eine Position, die bei einem möglichen Abschied von Alphonso Davies bald frei werden könnte.
Auf der anderen Seite gilt Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui als ein Verkaufskandidat. Auch hier könnte Stanisic also zum Zug kommen und Joshua Kimmich den Weg zurück auf die Sechserposition ermöglichen.
Wird er Teil einer neuen Bayern-Achse?
Stanisic, der gebürtige Münchner, könnte mittelfristig mit anderen - noch jüngeren - Stars die neue Achse des FC Bayern bilden.
Dafür infrage kommen Aleksandar Pavlovic, Mathys Tel und Jamal Musiala. Alle vier haben bei den eingefleischten Fans enormen Kredit - insofern werden ihnen Fehler auch eher verziehen als anderen Profis.
Fakt ist: Diese eine Saison in Leverkusen hat Stanisic nochmal reifen lassen. Die Arbeit unter Xabi Alonso trägt Früchte.
Kein Wunder also, dass der Verteidiger andeutet, sich den spanischen Mentor als Münchner Trainer zu wünschen. Über Alonsos Verbleib in Leverkusen sagte Stanisic zu SPORT1: „Mich freut, dass er hier glücklich ist. Für mich ist es vielleicht ein bisschen schade. Ich habe mir vielleicht einen anderen Ausgang gewünscht. Aber es ist kein Wunschkonzert.“
Stanisic steht jetzt bereits vor seiner vierten Meisterschaft in Folge - und das nicht nur als Backup beim FCB, sondern eben auch als Leistungsträger in Leverkusen.
Genügend Potenzial also, um die Statik im Münchner Kader bald deutlich zu seinen Gunsten zu verändern.