Es war fast bewundernswert, wie ruhig Max Eberl nach dem Spiel im Kabinengang der Heidenheimer Fußballarena wirkte. Umso stärker waren seine Worte. Der 50-Jährige reihte eine klare Ansage an die andere.
Endlich klare Chef-Ansagen!
Das Ziel seiner Verbalattacken: Die Mannschaft des FC Bayern, die in der zweiten Halbzeit fast wie eine Karikatur von sich selbst wirkte.
Eberl sprach Klartext, warf dem Team Arroganz vor und machte klar, dass er deutliche Kaderveränderungen für nötig hält. Gut so!
Bayern-Bosse waren bisher zu zaghaft
Endlich kommen aus der Chefetage klare Ansagen an die Mannschaft. Denn rückblickend waren die Appelle der Führungsriege in dieser Saison zu zaghaft!
Zwar verband man mit der Entscheidung, Trainer Thomas Tuchel im Sommer von seinen Aufgaben zu entbinden, die Hoffnung auf Besserung. Aber diese wurde auf traurige Weise enttäuscht.
Dabei hatte es von Joshua Kimmich doch bereits nach der Niederlage gegen den BVB den Aufruf an alle Spieler gegeben, sich selbst zu hinterfragen. Wenn das Ergebnis dann eine solche Niederlage in Heidenheim ist, kann nicht wieder und immer wieder der Trainer als Entschuldigung herhalten.
Eberl macht‘s wie Hoeneß
Niederlagen gehören zum Sport - auch für einen erfolgsverwöhnten Klub wie den FC Bayern. Aber mit einer erneuten blutleeren Vorstellung eine 2:0-Führung bei einem absoluten Underdog herzugeben, entspricht nicht dem Format des Rekordmeisters. Es ist ein Armutszeugnis.
Der aktuelle Bayern-Kader scheint ein gehöriges Problem zu haben, sich aus sich selbst heraus zu motivieren - der Impuls muss offenkundig von außen kommen.
Dementsprechend geht Eberl mit der klaren Kante den richtigen Weg und scheint dabei ein prominentes Vorbild zu haben. 2007 hatte Uli Hoeneß das damalige Team nach einer 1:2-Niederlage gegen den HSV ins Abseits gestellt und verkündet: „Diese Mannschaft hat keine zweite Chance verdient.“
Der aktuelle Sportvorstand muss jetzt auch intern deutlich machen, was man von den Profis erwartet. Seine öffentlichen Ansagen waren der richtige Anfang.