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Das "Granitkinn" des BVB

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Das "Granitkinn" des BVB

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BVB-Trainer Terzic mit „Granitkinn“

Die Diskussionen um Edin Terzic sind in letzter Zeit, gerade nach dem Sieg in München, nahezu verstummt. Denn der BVB-Trainer ist verantwortlich dafür, dass sich Borussia Dortmund im neuen Jahr rehabilitiert hat und mit ordentlich Rückenwind in die entscheidenden Wochen geht. Edin Terzic beweist einmal mehr Nehmerqualitäten.
Dortmund gewinnt zum ersten Mal seit über 10 Jahren wieder ein Bundesligaspiel in München, BVB-Trainer Edin Terzic wird emotional und gibt zu, dass dieser Sieg auch wegen der Vergangenheit wichtig ist.
Die Diskussionen um Edin Terzic sind in letzter Zeit, gerade nach dem Sieg in München, nahezu verstummt. Denn der BVB-Trainer ist verantwortlich dafür, dass sich Borussia Dortmund im neuen Jahr rehabilitiert hat und mit ordentlich Rückenwind in die entscheidenden Wochen geht. Edin Terzic beweist einmal mehr Nehmerqualitäten.

Wenn ein Boxer viele Schläge einstecken muss, er dadurch geschwächt wird und nicht mehr ansatzweise an seine Leistungsfähigkeit kommt, spricht man im Kampfsport-Kreisen von einem „Glaskinn“.

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Auf Edin Terzic trifft diese Bezeichnung sicherlich nicht zu, denn er beweist seit Wochen enorme Nehmerqualitäten. Auf den BVB-Trainer passt gerade wohl eher die Bezeichnung „Granitkinn“.

BVB-Trainer Terzic im Kreuzfeuer der Kritik

Vor 14 Jahren kam Terzic das erste Mal zum BVB, kennt den Verein in- und auswendig. Wie schnell kritische Stimmen im Ruhrgebiet aufkommen und laut werden können, weiß wohl kaum jemand so gut wie der 41-Jährige selbst.

Damit auseinandersetzen musste er sich schon oft genug – vor allem als Cheftrainer.

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Und dennoch schien die Situation vor wenigen Wochen angespannter und ernster zu sein als zuvor. Erst in einer Elefantenrunde kurz vor Weihnachten mit BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, der bekanntlich ein Anhänger von Terzic ist, seinem Berater Matthias Sammer und Sportdirektor Sebastian Kehl haben sich die Verantwortlichen auf eine Weiterbeschäftigung von Terzic geeinigt.

Die Skepsis war dadurch aber nicht gänzlich verschwunden.

Als offenes Geheimnis galt vor ein paar Monaten noch: Sollte sich der BVB nicht enorm steigern, wird der Verein wohl nicht mehr allzu lang an Terzic festhalten. Die „Terzic-raus“-Stimmen mehrten sich in Fankreisen. Die Kritik prasselte von allen Seiten auf den 41-Jährigen ein, potenzielle Nachfolger wurden heiß diskutiert.

BVB-Trainer Terzic lässt kritische Stummen verstummen

Terzic ließen diese negativen Geräusche, zumindest nach außen hin, kalt. Der 41-Jährige gab sich weiterhin fokussiert. Überrascht von der Kritik war er ohnehin nicht. Wohl aber von dem Ausmaß. „Wenn man ehrlich ist, geht es ja schon seit Anfang der Saison so. Am zweiten Spieltag ging es schon los, obwohl wir eine sehr starke Rückrunde gespielt haben. Und wenn es einmal losgeht, ist das Ganze schwer zu stoppen. Nur, wenn die Ergebnisse stimmen. Und wenn die Ergebnisse stimmen, werden ein paar Statistiken gefunden, die nicht so stimmen“, meinte Terzic zu Beginn des Jahres.

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Doch seit dem Jahreswechsel stimmen die Ergebnisse. Der BVB steht in der Bundesliga-Rückrundentabelle auf dem zweiten Platz (23 Punkte). Nur Überflieger Leverkusen sammelte mehr Zähler (28). Dass die Dortmunder mit dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt zuletzt zwei Teams aus der oberen Tabellenregion schlugen, ließ einige Skeptiker, die auf das leichte Auftaktprogramm verwiesen, verstummen. Nicht nur die Punktausbeute, sondern auch die spielerischen Leistungen zeigen nach oben.

Und auch wenn der BVB in dieser verrückten Pokal-Saison durch das Achtelfinal-Aus in Stuttgart (0:2) nicht mehr mitmischen kann, steht der Verein in der Champions League, der BVB-Wohlfühloase, unter den besten acht Mannschaften in Europa.

Terzic als „Mr. Rückrunde“

Wie schon in der vergangenen Amtsperiode unter Terzic, zeigt der BVB nach der Winterpause eine deutlichere Leistungssteigerung.

Als Terzic im Dezember der Saison 20/21 zum ersten Mal (nach Lucien Favre) die Mannschaft übernahm, steckte das Team in einem mentalen Loch. Am Ende führte der Trainer Dortmund noch zur Vize-Meisterschaft und zum Pokalsieg.

Wie schon in diesem Jahr spielte der BVB in der vergangenen Saison eine überschaubare Hinrunde, stand nur auf Platz fünf in der Bundesliga. Dank einer überragenden Rückserie kletterte Dortmund Woche für Woche in der Tabelle und verpasste am letzten Spieltag denkbar knapp die Meisterschaft.

Trotz aller Rückschläge und negativer Schlagzeilen ist Terzic voller Optimismus: „Ich stehe jeden Morgen auf, um alles für den maximalen Erfolg zu investieren und um ihn zu kämpfen“, sagte der 41-Jährige kürzlich dem Kicker und weiter: „Ich habe kein Problem damit, wenn mein Weg zum Erfolg etwas länger dauert, solange ich das Gefühl habe, dass die Richtung stimmt.“

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Terzic mit positiver Statistik – Damoklesschwert Champions League

Aktuell stimmt die Richtung und auch die Statistik. Ein Punkteschnitt von 1,98 Zählern pro Spiel spricht für Terzic. Damit ist der BVB-Trainer sogar auf dem Papier besser als Jürgen Klopp (1,90) oder Ottmar Hitzfeld (1,86). Auch wenn die beiden Urgesteine mehr Spiele an der Seitenlinie standen als der junge Fußball-Lehrer.

Und dennoch ist die Situation alles andere als einfach. Dass die Stimmung schnell kippen kann, weiß Terzic. Denn über allem steht der vierte Bundesligaplatz, die direkte Qualifikation für die Champions League. Aktuell rangiert der BVB, wenn auch mit schlechterem Torverhältnis, drei Punkte vor dem großen Konkurrenten RB Leipzig. Dieses Minimalziel schwebt nach wie vor wie ein Damoklesschwert über Terzic.

Dennoch zeigt der Sieg in München, der der erste Auswärtserfolg seit zehn Jahren gegen den FCB war: „Granitkinn“ Terzic hat mit dem BVB entgegen den Erwartungen den K.o. abgewendet – wieder einmal.