Der VfL Wolfsburg hat sich von seinem Cheftrainer Niko Kovac getrennt. Das gaben die Wölfe am Sonntagvormittag offiziell bekannt.
Hasenhüttl Favorit auf Kovac-Erbe
Der Bundesligist konnte seine anhaltende Ergebniskrise auch am Samstag gegen Augsburg nicht beenden. Unter Kovac war das Team seit elf Spielen ohne Sieg, der letzte Dreier datiert vom 16. Dezember des vergangenen Jahres.
Heißester Kandidat auf Kovacs Nachfolge ist Ralph Hasenhüttl. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll der Österreicher, der im November 2022 beim FC Southampton entlassen worden war, bereits kommende Woche in Wolfsburg anheuern.
Nach SPORT1-Informationen wollen die Grün-Weißen definitiv in der Länderspielpause Fakten schaffen, was Kovacs Erbe angeht.
Schon am Samstag hatte sich eine Trennung angedeutet, Geschäftsführer Marcel Schäfer hatte nach dem 1:3 gegen den FC Augsburg ein Bekenntnis zu dem glücklosen Coach vermieden. Kovac selbst hatte betont, dass er wisse, wie das Geschäft läuft.
Schäfer begründet Kovac-Entlassung
„Nach der Niederlage gegen den FC Augsburg sind wir in der internen Aufarbeitung des Spiels und unserer Gesamtsituation zu dem Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit zu beenden“ erklärte Schäfer am Sonntag in einer Mitteilung des Vereins: „Wir bedauern die Entwicklung und halten es für erforderlich, der Mannschaft jetzt einen neuen Impuls zu geben, um die Situation zu stabilisieren.“
Der VfL-Boss bedankte sich ausdrücklich bei Kovac, dessen Co-Trainer Robert Kovac und Aaron Briggs ebenfalls freigestellt wurden.
Auch der bisherige Coach bedankte sich: „Natürlich bin vor allem ich als Cheftrainer enttäuscht darüber, dass es uns nicht gelungen ist, trotz vielversprechender Ansätze den Turnaround zu schaffen. Der Mannschaft, dem gesamten Klub und seinen Fans wünschen wir das Allerbeste für den weiteren Saisonverlauf und für die Zukunft.“
Hasenhüttl und Jaissle Nachfolge-Kandidaten
Als mögliche Nachfolgekandidaten gelten neben Hasenhüttl Bo Svensson (zuletzt Mainz 05) sowie Matthias Jaissle (Al-Ahli).
Michael Reschke brachte einen weiteren Namen ins Spiel. „Als Marcel Schäfer würde ich es in Betracht ziehen, Urs Fischer anzurufen als möglichen Nachfolger“, dachte der Spielerberater im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 laut über den ehemaligen Coach von Union Berlin nach.
Kovac, der bei den Niedersachsen einen Vertrag bis 2025 besaß, hatte den Job bei den Wölfen im Sommer 2022 angetreten. In seiner Premierensaison verpasste er mit Platz acht die angestrebte Europacup-Qualifikation. In dieser Spielzeit stehen sechs Siegen ganze 13 Niederlagen gegenüber.
Gegen Augsburg kassierte der Werksklub die dritte Pleite in Serie, Tabellenplatz 14 ist für die hohen Wolfsburger Ansprüche deutlich zu wenig.