Die „Abteilung Attacke“ hat beim FC Bayern wieder zugeschlagen. Mit deutlichen Worten kritisierte Bayern Ehrenpräsident Uli Hoeneß die Fans des Rekordmeisters und gab ihnen eine Mitschuld an der Niederlage der Bayern im Februar beim VfL Bochum.
Hoeneß attackiert eigene Fans
„Wir haben drei Punkte verloren wegen diesen bescheuerten Tennisbällen“, wetterte der 72-Jährige im Interview mit der AZ und meinte damit die Protestaktionen der Fans hinsichtlich der DFL-Pläne, einen Investor mit ins Boot zu holen.
Was Hoeneß dermaßen aufregte: Die Bayern hatten die Partie bei den Bochumern gut begonnen, führten nach Jamal Musials Tor früh mit 1:0 und hatten durch Harry Kane die große Chance auf das 2:0.
Doch dann folgten die Proteste, die nach Meinung von Hoeneß die Bayern aus dem Tritt brachte. Erst warfen die Bochumer Fans immer wieder Tennisbälle auf den Rasen, als alles verworfen schien, legten die Bayern-Anhänger los. Insgesamt dauerte die erste Pause 13 Minuten.
Hoeneß: Das sind nicht die wahren Bayern-Fans
„Es sind 20 Minuten gespielt, es regnet in Strömen, dann schmeißen unsere Fans, die immer so tun, wie wenn sie immer den FC Bayern so lieben, die schmeißen die Bälle. Unsere Spieler stehen bei strömendem Regen in ihren nassen Trikots 15 Minuten auf dem Platz, weil das Spiel unterbrochen wird. Und anschließend verlieren wir dieses Spiel in Bochum, das gar nicht zu verlieren war.“ Das seien die Leute, „die immer behaupten von sich, dass sie die wahren Fans des FC Bayern sein, kann ich leider nicht unterschreiben.“
Aus der Unterbrechung heraus schockte der VfL dann die Bayern. Asano brachte den Ball mit einem strammen Schuss flach an Manuel Neuer vorbei zum Ausgleich. Keven Schlotterbeck sorgte sogar noch vor der Pause (44.) für die Bochumer Führung.
Nach der Halbzeit gab es die nächste Pause durch Tennisbälle: Während der neunminütigen Unterbrechung schickte Schiedsrichter Daniel Schlager die Teams in die Kabine. Als es weiterging, drückten die Bayern, doch es fehlte erneut die Leichtigkeit. Bochum hingegen verteidigte mit Leidenschaft und kam per Elfmeter zum 3:1, ehe Kane abstaubte. Die Bayern drängten nun, aber ohne Erfolg.
Bayern abgeschlagen Zweiter
Die Bayern kassierten durch die 2:3-Niederlage damals ihre dritte Pflichtspiel-Niederlage in Serie. Mittlerweile beträgt der Vorsprung der Leverkusener an der Tabellenspitze nach 26. Spieltagen zehn Punkte. Der Traum des Titelverteidigers von der 12. Meisterschaft in Serie ist so gut wie ausgeträumt.
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)