Der FC Bayern ist beim SC Freiburg nicht überrascht worden - und hat dennoch eine äußerst schlechte Figur abgegeben. Gerade in der ersten Hälfte und gerade auf der eigenen rechten Seite offenbarte der Rekordmeister große Schwachstellen.
Kimmich-Seite als Schwachstelle
Das gab Trainer Thomas Tuchel, der der verletzungsbedingten Umstände wegen erneut Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger aufgeboten hatte, auch unumwunden zu. SC-Torschütze Christian Günter und Vincenzo Grifo hatten sein Team vor unübersehbare Probleme gestellt.
„Das wird Sie nicht überrascht haben“, sagte ein Journalist zu Tuchel auf der Pressekonferenz nach dem ernüchternden 2:2 im Breisgau. Tuchel schüttelte den Kopf. Aber es sei doch „sehr, sehr viel“ über Freiburgs linken Flügel gegangen? Tuchel nickte.
Tuchel hatte extra noch auf Günter hingewiesen
„Wir haben gestern extra noch eine Defensiveinheit und eine defensive Video-Analyse gemacht“, führte Tuchel aus. Explizit sei es dabei auch um „das Paar Grifo/Günter“ gegangen, genauso wie „auf der anderen Seite mit den Dribblings von Doan. Die Dinge waren klar kommuniziert und klar eingeteilt.“
Was auf dem Platz aber kaum zu sehen war. Günter erzielte die zwischenzeitliche Führung für Freiburg mit einem Sonntagsschuss - bei dem allerdings auch niemand in seiner Nähe war. Eine von mehreren Szenen, bei denen Freiburg scheinbar mühelos zu Torchancen kam.
Teilweise mussten die Offensivspieler Thomas Müller und Mathys Tel auf der rechten Seite bis tief in die eigene Hälfte verteidigen. Es hatte fast schon Symbol-Charakter, als Müller Mitte der ersten Hälfte an der eigenen Eckfahne im Duell mit Günter ins Leere grätschte.
„Wir haben die gleiche Grundordnung gespielt, die gleichen Dinge eingefordert“, sagte Tuchel zu der wilden ersten Spielphase. Er monierte unter anderem die Qualität und Fehlerquote des Spiels, aber auch die Positionsdisziplin.
Man habe froh sein können, dass man nur mit einem Tor hinten gelegen habe. Erst das Tor von Mathys Tel brachte die Wende: „Davor hatten wir keine Möglichkeit, ins Spiel zurückzukommen.“ Die zweite Hälfte sei deutlich besser gewesen.