Der SC Freiburg hat im ersten Spiel nach der Rücktrittsankündigung von Kulttrainer Christian Streich drei wichtige Punkte im Kampf um Europa eingefahren und die Krise bei Borussia Mönchengladbach weiter verschärft.
Freiburg deklassiert Gladbach
Zum Auftakt der Abschiedstournee des 58-Jährigen gewannen die Breisgauer 3:0 (1:0) bei der Borussia und bleiben somit auf Schlagdistanz zu den internationalen Plätzen.
Michael Gregoritsch (7.), U21-Nationalspieler Merlin Röhl (47.) und Ritsu Doan (57.) trafen zum souveränen Sieg der Freiburger. Während die Gäste damit den zweiten Auswärtserfolg nacheinander feierten, kassierte Gladbach den nächsten Rückschlag. Für die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane war es wettbewerbsübergreifend das fünfte Spiel nacheinander ohne Sieg, die Unzufriedenheit beim eigenen Anhang wird immer größer.
Gladbach-Profis fehlen
„Das Problem ist, dass es null um mich geht. Alles von der Mannschaft wegzuhalten, wird nicht einfach“, hatte Streich auf der mehr als einstündigen Pressekonferenz vor der Partie betont: „Relevanz hat, dass wir gut kicken. Das sollte absolute Priorität sein.“ Bei der Borussia fehlte Streich der Ex-Gladbacher Matthias Ginter mit Achillessehnenproblemen, Topscorer Vincenzo Grifo saß zunächst auf der Bank. Dafür stürmte Gregoritsch nach seinem jüngsten Hattrick für Österreich gegen die Türkei von Beginn an.
Sein Gegenüber Seoane nahm drei Veränderungen vor. Im Tor feierte Kapitän Jonas Omlin nach siebenmonatiger Verletzungspause sein Comeback. Auch Alassane Plea stand nach seiner Knochenprellung erstmals seit Mitte Februar wieder im Kader der Borussia.
Streich mit gewohnter Emotionalität
Von einem möglicherweise besonderen Spiel ließ sich Streih nichts anmerken. In gewohnter Manier stand der Freiburg-Coach vom Anpfiff weg in seiner Coachingzone und gab wild gestikulierenden Anweisungen an seine Spieler - die einen Traumstart erwischten. Nach nur sieben Minuten landete ein abgefälschter Ball am langen Pfosten bei Gregoritsch, der aus kurzer Distanz die Führung erzielte.
Die Gastgeber zeigten sich keineswegs geschockt, Rocco Reitz (12.) und Jordan (13.) vergaben aus jeweils kurzer Distanz den Ausgleich. In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, Gladbach zeigte sich vor allem nach Ecken brandgefährlich. In der 31. Minute rettete zunächst Gregoritsch für Freiburg, kurz darauf köpfte Nico Elvedi über das Tor.
Auch zu Beginn von Halbzeit zwei wurden die Gladbacher kalt erwischt. Freiburgs Röhl zog aus knapp 20 Metern flach ab, sein Ball schlug in der Torwartecke von Omlin ein. Nur zehn Minuten später sorgte der japanische Nationalspieler Doan nach einer schönen Kombination für die Vorentscheidung - und ein gellendes Pfeiffkonzert im Borussia-Park. Auch die Einwechslung von Topscorer Plea konnte die Stimmung im Anschluss nicht mehr anheben.