Das sind heftige Konsequenzen! Nach Entgleisungen im Anschluss an das Stadtderby gegen Erzrivale Austria hat Österreichs Fußball-Bundesliga Rapid Wien hart bestraft.
Drastische Urteile! Rapid reagiert
Gleich gegen sieben Akteure wurden Sperren ausgesprochen, dazu kommt ein Punktabzug auf Bewährung. Der Klub kündigte am Dienstag an, gegen die Sperren Protest einzulegen.
Rapid will Protest einlegen gegen Strafen
„Da die Entschuldigungen der beteiligten Akteure sowie der Maßnahmenkatalog nach den Geschehnissen im Derby vom Senat anerkannt wurden, werden wir gegen die unbedingten Sperren Protest einlegen“, sagte Präsident Alexander Wrabetz auf einer Pressekonferenz. Vor diesem Hintergrund fühle sich der Klub übermäßig bestraft.
Der 63-Jährige verglich die Situation mit einem ähnlichen Vorfall bei Paris St. Germain aus dem September 2023.
Damals waren ein Quartett des französischen Meisters um die ehemaligen Bundesligaprofis Ousmane Dembele, Achraf Hakimi und Randal Kolo Muani nach homophoben Gesängen lediglich mit einem Spiel Sperre auf Bewährung belegt worden.
Besonders drastisch belangt wurde Kapitän Guido Burgstaller: Der frühere Bundesliga-Profi (1. FC Nürnberg, Schalke 04, FC St. Pauli) wurde wegen Diskriminierung für sechs Pflichtspiele gesperrt - davon sind drei Spiele auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt.
Überdies muss Burgstaller, der sich an homophoben Gesängen beteiligt hatte, an Workshops zum Thema Diskriminierung teilnehmen.
Auch Burgstaller und Werder-Transfer Grüll im Brennpunkt
Sanktionen wegen Diskriminierung und gleicher Vergehen gibt es ebenso für den im Sommer zu Werder Bremen wechselnden Marco Grüll (sechs Spiele Sperre, drei davon zur Bewährung) sowie für Thorsten Schick (fünf Spiele Sperre, zwei zur Bewährung).
Auch sie müssen einen Workshop besuchen wie des Weiteren Innenverteidiger Maximilian Hofmann und Niklas Hedl, die jeweils für eine Partie samt einem Spiel auf Bewährung gesperrt wurden.
Damit nicht genug: Wegen Ehrverletzung wurde Steffen Hofmann bestraft und vom Spielbetrieb für einen Monat ausgeschlossen - der Rapid-Geschäftsführer hatte die Austria nach der Partie als „Arschlöcher“ bezeichnet.
Entgleisung durch Homophobie und Beleidigungen
Gleich für zwei Monate verbannt wurde Co-Trainer Stefan Kulovits, der wie einige Spielern mit homophoben und beleidigenden Äußerungen aufgefallen war und genauso einen Anti-Diskriminierungs-Workshop besuchen muss.
„Die Österreichische Fußball-Bundesliga bekennt sich zum Kampf gegen Diskriminierung jeder Art. Die Vorbildwirkung von Fußballern, Betreuern und Funktionären geht über das Geschehen am grünen Rasen hinaus“, hatte der Senat seine die Entscheidung begründet.
Was im Anschluss an das Derby gegen Austria Wien Ende Februar passiert sei, „stehe in keinerlei Einklang mit den Werten, für die der Fußball insgesamt und die österreichische Fußball-Bundesliga im Speziellen stehen.“
Auch Ex-Nürnberg-Coach Klauß dabei
Ende Februar hatte der Hauptstadtklub den Lokalrivalen Austria Wien nach zuvor zwölf Derbys ohne Sieg in Serie wieder geschlagen 3:0 (3:0) und sich nach dem ersten Prestige-Erfolg seit September 2019 an der Seitenlinie Fans feiern.
Dabei fiel das Team von Trainer Robert Klauß, zuvor beim 1. FC Nürnberg, durch homophobe Gesänge und Pöbeleien jedoch aus dem Rahmen, wie in sozialen Medien kursierende Videoaufnahmen dokumentieren.