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Trainer, Kader, Hierarchie: Darum muss sich Eberl bei Bayern jetzt kümmern

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Trainer, Kader, Hierarchie: Darum muss sich Eberl bei Bayern jetzt kümmern

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Was Eberl nicht passieren wird

Die Traumhochzeit mit dem vielleicht längsten Anlauf in der Geschichte des deutschen Fußballs ist perfekt: Max Eberl wird Sportvorstand beim FC Bayern. Die Herausforderungen sind gewaltig. Ein Überblick.
Max Eberl ist der neue Sportvorstand beim FC Bayern München. Auf den 50-Jährigen wartet eine lange Aufgabenliste.
Die Traumhochzeit mit dem vielleicht längsten Anlauf in der Geschichte des deutschen Fußballs ist perfekt: Max Eberl wird Sportvorstand beim FC Bayern. Die Herausforderungen sind gewaltig. Ein Überblick.

Es ist gar nicht so lange her, da war ein Posten beim FC Bayern für Max Eberl in weiter Ferne. Der gebürtige Niederbayer hatte am 1. Dezember 2022 seinen Geschäftsführer-Job bei RB Leipzig angetreten, sein Pendant auf Münchner Seite namens Hasan Salihamidzic saß fest im Sattel.

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Jetzt ist alles anders. Salihamidzic ist weg, dafür Eberl einer der starken Männer beim FCB. Der 50-Jährige legt bereits am 1. März los, seine Aufgaben sind vielseitig und gleichzeitig enorm.

Aufgabe 1: Einen neuen Trainer finden

Noch stehen die Bayern angesichts des Aus für Thomas Tuchel im Sommer ohne Trainer da. Das muss sich zeitnah ändern - und Eberl wird eine wichtige Rolle dabei spielen. Er besitzt das Vertrauen von Uli Hoeneß und soll am besten Xabi Alonso verpflichten.

Dass Eberl schon früh den Mut hatte, den Trainer von Bayer Leverkusen nach Deutschland zu locken, ist kein Geheimnis. In Gladbach stand er kurz vor der Verpflichtung Alonsos. Damals sagte der Spanier ab. Das könnte sich aufgrund der Strahlkraft des FC Bayern diesmal anders gestalten.

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Sollte es mit Alonso nicht klappen, könnte SPORT1-Infos zufolge auch Sebastian Hoeneß vom VfB Stuttgart ein ernsthafter Kandidat für den Übungsleiter-Job werden.

Aufgabe 2: Der Kader-Umbau

Es ist die wichtigste Aufgabe für Eberl, die er sofort anpacken muss.

Der Kader des FC Bayern genügt nicht mehr den Münchner Ansprüchen. Grund sind Führungsspieler wie Joshua Kimmich und Leon Goretzka, die unter Tuchel eine Leistungsdelle vorweisen, doch wichtiger wird es sein, die zahlreichen Mitläufer im Kader auszusortieren. Einige Stars sind zu lange den Beweis schuldig geblieben, wirklich die „Bayern-DNA“ in sich zu tragen.

Der neue Sportvorstand wird alle Profis auf den Prüfstand stellen und dann knallhart entscheiden, wer noch eine Zukunft beim Rekordmeister hat. Gut für Eberl: Weil er noch nicht weiß, welcher Trainer ab Sommer am Seitenrand stehen wird, kann er relativ frei einen neuen Kader bauen. In München muss sich der Coach ohnehin seit jeher danach richten, was ihm an Spielern „hingestellt“ wird.

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Eberl ist ausgezeichnet vernetzt, gilt als umgänglich, aber hart in der Sache. Genau die Tugenden, die es braucht, um die Mannschaft wieder „bayern-like“ zu gestalten und den aktuellen Führungsspielern wieder Leistung einzuhauchen.

Aufgabe 3: Ein echter Boss werden

Unter all den Alphatieren beim FC Bayern hat es ein Sportvorstand nicht immer leicht. Salihamidzic wurde einst durch die große Präsenz von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge zeitweise erdrückt. Noch gut in Erinnerung sind die Szenen, in den Rummenigge bei Pressekonferenzen das Wort ergriff, obwohl „Brazzo“ gefragt worden war.

Oliver Kahn wiederum scheiterte an seinem fehlenden Draht zum Klub-Patron vom Tegernsee. „Oliver hat mich in der ganzen Zeit vielleicht fünf Mal angerufen“, klagte Hoeneß nach der Entlassung des Vorstandsbosses. Das wird dem Neuen keinesfalls passieren, Eberls Verhältnis zu Hoeneß ist exzellent. Die beiden hatten sich bereits ausgetauscht, als der neue Sportvorstand noch bei Borussia Mönchengladbach in der Verantwortung stand.

Und: Hoeneß ist Eberls Vorbild. In einem Interview mit SPORT1 bekannte er schon vor Jahren: „Viele haben ja Vorbilder wie zum Beispiel Michail Gorbatschow oder andere große Männer. Ich kann sagen: Uli Hoeneß ist mein Gorbatschow.“

Vorteil Eberl und womöglich größer Pluspunkt: Er hat den Segen von allen im Klub. Sowohl Vorstandschef Jan-Christian Dreesen als auch der komplette Aufsichtsrat mit Herbert Hainer an der Spitze stehen hinter der Entscheidung, Eberl zum neuen starken Mann zu machen.

Aufgabe 4: Zusammenarbeit mit Freund perfektionieren

Die Installation von Eberl ist dabei explizit nicht als Zurückstellung von Sportdirektor Christoph Freund gedacht. Die Aufgaben des Österreichers bleiben für die Bayern enorm wichtig.

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Freund soll, auch wenn Eberl auf dem Papier sein Vorgesetzter ist, weiterhin nah an der Profimannschaft bleiben und mit dem Sportvorstand eng zusammenarbeiten - selbst in Sachen Kaderplanung.

Klar ist: Eberl ist rein formal Freunds Boss, doch er muss ein Teamplayer sein. Je mehr er den Kollegen glänzen lässt, desto besser für den Verein. Ein Gewinn für alle.

Aufgabe 5: Unzufriedene Spieler bei Laune halten

Es könnte das Modell Pep Guardiola/Matthias Sammer werden. Während der Katalane in seiner Amtszeit in München manchen Ersatzspieler gerne links liegen ließ, fing der damalige Sportvorstand die Unzufriedenen auf.

Sammer machte den Profis klar, dass sie ebenfalls wichtig für den Erfolg seien. Zwar traute man das dem ehrgeizigen Europameister von 1996 nicht immer zu, doch sein Einfühlungsvermögen wird klubintern indes noch immer gelobt. Eberl selbst arbeitet ähnlich.

„Ich versuche, jeden Tag in der Kabine zu sein und natürlich präsent zu sein und Partner für den Trainer zu sein. Die 25 Spieler in der Kabine zu händeln, ist eine hohe Kunst“, sagte Eberl im November 2018 im Doppelpass. Und weiter: „Die Kommunikationsebene innerhalb des Vereins finde ich sehr, sehr wichtig. Es muss ein Teamplay sein.“

Aufgabe 6: Externe Kommunikation verbessern

Es war einer der Schwachpunkte in der aktuellen Saison: Oftmals hielten sich Dreesen und Hainer in ihren öffentlichen Statements zurück.

Dem Vernehmen nach auch aus Respekt vor Trainer Tuchel, da beide selbst nie Profi-Fußball gespielt haben. In diese Lücke kann und wird Eberl jetzt stoßen.

Der 50-Jährige ist medial hervorragend vernetzt und stellt sich regelmäßig - auch in sportlich prekären Situationen.

„Ich finde, wenn es kritisch ist, musst du dich stellen. Das Angebot der kritischen Frage muss dann aufgenommen werden“, sagte Eberl einst bei SPORT1. „Ob das alle gut finden, steht auf einem anderen Blatt. Aber zumindest kannst du dich äußern, kannst was erklären und kannst deine Sicht der Dinge darstellen. Ich glaube, das ist elementar.“

Beim FC Bayern sowieso.