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SPORT1-Nachruf auf Andreas Brehme: "Ach komm, wir machen das jetzt"

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SPORT1-Nachruf auf Andreas Brehme: "Ach komm, wir machen das jetzt"

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Mach‘s gut, Andy!

Der plötzliche Tod von Andreas Brehme schockt die Fußball-Welt. Auch SPORT1-Reporter Reinhard Franke ist fassungslos und erinnert sich an persönliche Treffen mit dem Weltmeister von 1990.
Mit seinem verwandelten Elfmeter im WM-Finale 1990 machte sich Andreas Brehme unsterblich. Bei SPORT1 verriet er später, wie er seinen größten Karrieremoment erlebte - und was ihm Rudi Völler vorher mit auf den Weg gab.
Der plötzliche Tod von Andreas Brehme schockt die Fußball-Welt. Auch SPORT1-Reporter Reinhard Franke ist fassungslos und erinnert sich an persönliche Treffen mit dem Weltmeister von 1990.

Andreas Brehme ist tot. Was für eine traurige Nachricht. Zuletzt haben wir noch bei seinem Lieblings-Italiener in München zusammengesessen und geflachst, ob es die deutsche Nationalmannschaft bei der Heim-EM in diesem Sommer bis ins Endspiel schafft.

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Andy, wie ihn alle nannten, war immer herzlich. Wenn ich ihn angerufen habe, hatte er erstmal keine Zeit, doch einige Minuten später kam die Nachricht „Ach komm, wir machen das jetzt“.

Brehme war mein Held

Brehme, gebürtiger Hamburger, wurde nur 63 Jahre alt. Er spielte in der Bundesliga neben dem 1. FC Kaiserslautern für den FC Bayern. Im Ausland war er auch aktiv, trug das Trikot von Inter Mailand und Real Saragossa. 1993 kehrte er zum FCK zurück, wo er 1998 seine Karriere beendete.

Brehme war mein Held. Natürlich, weil er im Trikot meines 1. FC Kaiserslautern spielte. Trainer Dietrich Weise holte ihn 1981 zum Betzenberg. Als ich als junger Bub einmal zum FCK-Training fuhr und ihn hinterher um ein Autogramm bitten wollte, stellte er seine Tasche ab und gab er mir gleich einige Autogrammkarten. Ich war stolz wie Oskar.

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Brehme wird zur Legende

Das erste Mal so richtig fußballerisch wahrgenommen habe ich ihn bei der Weltmeisterschaft 1990 in Italien. Mir fiel sofort auf, dass er mit beiden Füßen stark war. 2022 veröffentlichte Brehme sein Buch „Beidfüßig“. Sein Elfmeter im Finale zum 1:0-Sieg gegen Argentinien fünf Minuten vor Schluss bleibt jedem Fußballfan für immer im Gedächtnis.

Genauso wie der Moment, als Brehme, der beim FCK groß wurde, nach dem Abstieg in die Zweite Liga in den Armen von Rudi Völler bittere Tränen vergoss. Der FCK war gerade nach einem 1:1 bei Bayer Leverkusen abgestiegen.

Eine Woche später reckte Brehme im Olympiastadion den DFB-Pokal in den Berliner Nachthimmel. 1:0 hatten die Roten Teufel da gegen den Karlsruher SC gewonnen. Brehme machte nicht den Abflug, sondern half mit, den Betriebsunfall Abstieg wieder zu reparieren.

Zwei Jahre später reckte Brehme wieder etwas Glänzendes in den Himmel: dieses Mal die Meisterschale, die er mit den Roten Teufeln als Aufsteiger gewann. Ein unvergesslicher Moment für jeden FCK-Fan am letzten Spieltag nach der Partie beim Hamburger SV. Nicht nur für diejenigen, die an jenem 9. Mai 1998 im Hamburger Volksparkstadion waren.

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All die Jahre hatte ich immer wieder Kontakt zu Brehme. Nach der Trennung von seiner Frau Pilar begann eine schwere Zeit für ihn. Aber auch da war Brehme immer erreichbar, nett und höflich.

Einer der schönsten Termine als SPORT1-Reporter war, als ich ihn im November 2021 zuhause besuchen durfte. Er wohnte im Münchner Glockenbachviertel. Natürlich haben wir über sein WM-Tor 1990 gesprochen und ich werde nie vergessen, wie Brehme mit glänzenden Augen damals im Wohnzimmer die Szene nachspielen wollte.

Mach‘s gut, Andi

Auch bleibt mir immer im Gedächtnis, als Brehme zusammen mit Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann bei Inter Mailand spielte. Das war die Zeit, als ich mich für die Serie A interessierte. Ich kaufte mir damals sogar ein Trikot von Inter.

Andi, Du warst für mich einer der ganz Großen im Fußballzirkus, ich werde an die schönen Momente mit Dir immer gerne zurückdenken. Mach‘s gut. Ruhe in Frieden.