Klare Worte, klare Kante: Thomas Tuchel hat am Samstagabend mit aller Deutlichkeit verbal zurückgeschlagen - vor allem gegen Didi Hamann.
Tuchels Attacke ist gerechtfertigt
Der hatte Tuchel am vergangenen Sonntag zunächst für seine Worte bei einem Fantreffen harsch kritisiert und sich später dafür entschuldigt. Jetzt reagiert der Bayern-Coach und machte am SPORT1-Mikrofon klar: „Ich nehme es ihm nicht ab!“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Eine unsouveräne Reaktion von Tuchel? Muss man keinesfalls so sehen!
Tuchel musste um seinen Ruf fürchten
Es ehrt Tuchel, dass er den Frust nicht herunterschluckt. Diplomatie ist seine Sache nicht. Ihm ist es wichtig, dass seine Sicht der Dinge auch gesehen wird.
Das ist nur fair, denn die Reichweite des Ex-Fußballers Hamann ist enorm. Tuchel muss also schnell in die Offensive gehen, wenn er nicht will, dass sein Ruf nachhaltig beschädigt wird. Und das tut er mit seinem aktuellen Statement.
Er hat sich eben nicht als neuer Barca-Trainer in Stellung gebracht. Vielmehr sprach er bei seinem Fanclubbesuch grundsätzlich über den Reiz Spaniens. Das hat Hamann entweder übersehen, ignoriert oder - so sieht es zumindest Tuchel - bewusst in einen falschen Zusammenhang gesetzt.
Schnelle Reaktion auf Hamann war nötig
Ja, Tuchel muss sich dessen bewusst sein, dass der Trainerposten beim FC Bayern immer unter besonderer Beobachtung steht und er auch Stress mit sich bringt - erst am Freitag hat sich einer seiner Vorgänger, Niko Kovac, über die Belastungen auf der Bayern-Trainerbank ebenfalls sehr nachdenklich geäußert.
Doch gefallen lassen muss sich auch ein Münchner Cheftrainer nicht alles!
Kritiker könnten einwenden, der Zeitpunkt seiner Attacke so kurz vor dem Spitzenduell mit Bayer Leverkusen sei falsch gewählt, doch Tuchel wurde diese Diskussion um seine Position ja von außen aufgezwungen.
Es hätte schlicht keinen Sinn ergeben, wenn er mit seiner Attacke auf Hamann bis zum Saisonende gewartet hätte. Der Schaden für Tuchel wäre zu groß geworden - daher jetzt die Gegenoffensive.
Der Bayern-Trainer hat sich dabei nicht verstellt. Er war echt, es war quasi „Tuchel pur“. Das ehrt ihn - und das hat Respekt verdient.