Max Eberl und Uli Hoeneß - das scheint zusammenzupassen.
Hoeneß? „Dumm wäre, wenn ich ...“
Als neuer Sportvorstand wird Eberl ab dem 1. März der neue starke Mann beim Rekordmeister sein - und dem 50-Jährigen liegt offenbar viel an dem Verhältnis zu Klub-Patron Hoeneß. Auf der offiziellen Vorstellungs-Pressekonferenz am Dienstag wurde Eberl zu seiner Beziehung zu Hoeneß gefragt und ob er ihn in seine Entscheidungen einbeziehen werde.
Eberl antwortete zunächst allgemein. Offenbar will er die gesamte Bayern-Führungsriege bei wichtigen Entscheidungen einbinden: „Fußballerisch war ich sehr limitiert, ich war immer abhängig von meinem Umfeld. Und genauso habe ich es neben dem Platz gehalten. Ich bin ein absoluter Teamplayer. Dumm wäre, wenn ich nicht die Expertise von solchen erfahrenen Menschen um mich herum einbeziehen würde, die hier auf der Bühne sitzen (Herbert Hainer und Jan-Christian Dreesen, Anm. d. Red.). Aber auch Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge.“
Dann schwärmte er jedoch von Hoeneß: In Gladbacher Zeiten habe er in die Fußstapfen des langjährigen Managers Helmut Grashoff treten dürfen, jetzt in die von Uli Hoeneß - „wahrscheinlich zwei der größten Manager im deutschen Fußball“, so Eberl.
Eberl: Hoeneß-Erbe ist „sehr sehr groß“
Dass diese Fußstapfen besonders groß sind, ist dem 50-Jährigen bewusst: „Ich weiß aber, dass das Erbe sehr sehr groß ist. Ich freue mich extrem drauf und bin um jede Hilfe dankbar, die ich bekomme, um diesen Klub weiter erfolgreich zu halten“, bekräftige Eberl anschließend. Bei der Kaderplanung wolle er ebenfalls den Aufsichtsrat einbeziehen, in dem Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sitzen.
Schon länger ist bekannt: Hoeneß ist Eberls Vorbild. So bekannte er einst im Interview mit SPORT1: „Viele haben ja Vorbilder wie zum Beispiel Michail Gorbatschow oder andere große Männer. Ich kann sagen: Uli Hoeneß ist mein Gorbatschow.“
Ein gutes Verhältnis zu Bayerns Klub-Patron gilt auf der Führungsebene als elementar. So ist der 72-Jährige noch immer eine Schlüsselfigur beim Rekordmeister, auch wenn der Ehrenpräsident sich, verglichen mit früheren Zeiten, etwas zurückgenommen hat.
Ex-Bayern-Chef Oliver Kahn scheiterte unter anderem an seinem fehlenden Draht zu Hoeneß. Bei Eberl stehen die Vorzeichen aber gut: Schon länger wird ihm ein exzellentes Verhältnis zu Hoeneß nachgesagt - die beiden leben nicht weit voneinander entfernt am Tegernsee.
Bereits zu Zeiten, in denen Eberl noch Sportvorstand bei Borussia Mönchengladbach war und später bei RB Leipzig aufhörte, hatten die beiden sich öfter ausgetauscht.