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Ex-BVB-Keeper spricht über seine Probleme in Dortmund: "Ich hatte nie so wirklich ein festes Team"

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Ex-BVB-Keeper spricht über seine Probleme in Dortmund: "Ich hatte nie so wirklich ein festes Team"

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Haaland? „War nicht mehr normal“

Bei Borussia Dortmund gelang es Luca Unbehaun nicht, sich in der zweiten Mannschaft als klare Nummer eins durchzusetzen. Nun spricht der Torwart über seine Zeit beim BVB und seinen Wechsel in die 3. Liga.
Verl-Keeper Luca Unbehaun verletzte sich nach einem Zusammenprall. Da der Sportclub bereits fünf Mal gewechselt hatte, musste Stürmer Hendrik Mittelstädt ins Tor und wurde zum tragischen Helden.
Bei Borussia Dortmund gelang es Luca Unbehaun nicht, sich in der zweiten Mannschaft als klare Nummer eins durchzusetzen. Nun spricht der Torwart über seine Zeit beim BVB und seinen Wechsel in die 3. Liga.

Torwart Luca Unbehaun blickt mit gemischten Gefühlen auf seine Zeit bei Borussia Dortmund zurück.

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„Ich hatte nie so wirklich ein festes Team. Man trainiert unter der Woche bei den Profis, macht freitags das Abschlusstraining bei der U23 mit und spielt dort am Wochenende. Ich fühlte mich mit der Zeit nirgends so richtig zugehörig“, gewährte der 22-Jährige bei Spox Einblicke.

Bereits im Sommer 2016 war der gebürtige Bochumer aus der Jugend des VfL zum BVB gewechselt und erlebte dort eine erfolgreiche Zeit in den Jugendmannschaften. Bei den Profis saß er ab 2021 als dritter Torwart nur auf der Bank und lief in 59 Spielen für die zweite Mannschaft auf.

Unbehaun gelingt der Durchbruch nicht

Am 33. Spieltag der Saison 2021/22 war der Torhüter seinem Profidebüt gegen Greuther Fürth jedoch ganz nah. Trotz der Verletzung von Gregor Kobel stand er letztendlich jedoch nicht zwischen den Pfosten der Schwarz-Gelben.

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„Bei diesem Spiel habe ich mir schon Chancen ausgerechnet. Auch weil mich vorher viele in der Mannschaft gefragt haben, ob ich fit fürs Wochenende bin. Erling Haaland meinte zum Beispiel, dass er das nicht zum Spaß fragt, weil er mir eine richtig gute Form bescheinigte. Er hat es am Ende freilich nicht entschieden“, betonte Unbehaun.

Er fuhr fort: „Wenn du aber mehrfach diese Bestätigung bekommst und auch dein Gefühl dir sagt, dass du es verdient hättest, dann malt man sich etwas aus. Ich war ein bisschen enttäuscht, dass sich anders entschieden wurde. Zumal keiner mit mir sprach, warum das so geschehen ist. Ich glaube vielmehr, dass ein Einsatz von mir gar nicht wirklich infrage kam.“

War die Vertragsverlängerung ein Fehler?

Und trotzdem entschied sich der Keeper im Sommer 2022 für eine langfristige Verlängerung seines Vertrags. Heute bereue er allerdings die Unterzeichnung eines Fünfjahresvertrags.

Der 22-Jährige sagte: „Rückblickend hätte ich nicht verlängern sollen. Ich hatte eine starke Phase und habe gute Leistungen in der 3. Liga gezeigt. Das wäre wohl der richtige Zeitpunkt gewesen, um etwas anderes auszuprobieren. Doch es war eben auch klar, dass Bürki und Hitz gehen werden. Mir wurde gesagt, man schaue, ob man noch einen neuen Keeper holen kann. Dies sei aber nicht sicher. Es gab also keine Nummer zwei und ich war gut drauf. Daher war die Verlängerung für mich nur logisch, da genau dann für mich eigentlich beste Chance bestand, auf diesen Platz zu rutschen.“

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Doch der BVB nahm noch Marcel Lotka unter Vertrag, was Unbehauns Chancen verringerte.

Lob für Haaland und Bellingham

Auch wenn der Keeper bei den Profis nicht zum Zug kam, verstand er sich besonders mit zwei Superstars gut: Erling Haaland und Jude Bellingham. Trotzdem habe er in der Mannschaft nicht wirklich einen Kumpel gehabt. Dennoch habe das Training mit Bellingham viel Freude bereitet. „Ob es das klassische Elfmeterschießen war oder dass ich ihm den Ball zuspiele, er zwei Kontakte nimmt und dann schießt. Das hat immer viel Spaß gemacht“, sagte der gebürtige Bochumer.

„Es war absolut erstaunlich, wie schnell und mit welchem Eifer er in die Rolle als dritter Kapitän geschlüpft ist. Trotzdem war er total nahbar und hat sich innerhalb der Kabine nie als etwas Besseres gefühlt. Immer Vollgas, das war Jude“, fuhr er fort.

Und auch für Haaland hatte Unbehaun nur gute Worte übrig: „Er hatte den härtesten Schuss von allen. Der hat mir mal ein Ding volley um die Ohren gefeuert, danach habe ich Sterne gesehen. Er war ein Fitness-Monster und dermaßen ehrgeizig, das war nicht mehr normal. Ich glaube, dass er nun in Manchester etwas mehr gelernt hat, auf seinen Körper zu hören.“

Anfangs habe der derzeitige City-Star von morgens bis abends trainiert und kannte keine Pause. „Ich weiß noch, wie wir einmal einen Konditions- und Fitnesstest gemacht haben, der durchaus anstrengend ist. Erling ist den in unglaublich hohem Tempo gelaufen, zog danach noch schnell einen Sprint in die Kabine an und ging ins Gym. Irre“, betonte der 22-Jährige.

Nummer eins beim SC Verl

Im vergangenen Sommer wechselte Unbehaun in die 3. Liga zum SC Verl und steht dort seitdem als Nummer eins im Tor der Ostwestfalen. „Als im Januar die Rückrunde begann, suchte ich das Gespräch mit den Verantwortlichen. Beide Seiten wollten nicht mehr verlängern. Damit hatte ich von Vereinsseite aus nicht gerechnet und es hat mich auch überrascht, aber es war in Ordnung.“

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Unbehaun ergänzte: „Denn selbst wenn man mir eine erneute Verlängerung angeboten hätte, ich wollte nun unbedingt gehen. [...] Beim BVB spielte ich natürlich auch in der 3. Liga, aber eben in einer zweiten Mannschaft.“