Ein Pünktchen Hoffnung für die Lilien: Schlusslicht Darmstadt 98 hat mit einem hart erkämpften 0:0 bei Borussia Mönchengladbach ein Lebenszeichen im Bundesliga-Abstiegskampf gesendet.
Kein Ende der schwarzen Gladbach-Serie
Durch das Remis in einer trostlosen Partie, die vor der Pause wegen Fan-Protesten für 13 Minuten unterbrochen wurde, müssen auch die Fohlen nach vier Ligaspielen ohne Sieg nach unten schauen. „Ein 0:0 ist sicherlich zu wenig, das war kein gutes Spiel von uns“, bilanzierte Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus bei Sky.
Zum fünften Mal traf Gladbach in dieser Saison auf einen Tabellenletzten - zum fünften Mal gab es keinen Sieg. Für die teils überhart agierenden Gäste geht trotz des Punktgewinns die Horror-Serie weiter: Das Team von Trainer Torsten Lieberknecht wartet seit Oktober auf einen Bundesliga-Dreier, 14 Ligaspiele ohne Sieg sind Negativ-Rekord.
Anders als im Hinspiel (3:3), als die Borussia nach 33 Minuten schon mit 0:3 zurücklag, war das Team von Coach Gerardo Seoane von Beginn an hellwach. Allerdings fehlte es gegen Darmstadts kompakte Defensive an Ideen. Mittelfeld-Flitzer Manu Kone musste sich teils tief in der eigenen Hälfte die Bälle holen, im letzten Drittel blieben die Fohlen harmlos. „Wir hatten sehr wenig Bewegung, die Passschärfe war nicht gut, zu wenig Präzision“ stelle Virkus weiter fest.
Gladbachs Honorat vergibt kläglich
Das galt indes auch für die Lilien-Offensive, Neuzugang Sebastian Polter hing bei seinem Startelf-Debüt abgesehen von einer frühen Chance (4.) in der Luft.
Das schnelle Aus für den verletzten Bartol Franjic (12.) half ebenfalls nicht bei den Bemühungen. Weil auch Gladbachs Franck Honorat aus guter Position kläglich vergab (16.), mussten sich die 46.121 Fans im Borussia-Park mit Magerkost begnügen.
Nach einer halben Stunde flogen dann Tennisbälle aus der Gladbacher Nordkurve auf den Rasen, auf einem Spruchband war zu lesen: „Borussia hör endlich auf deine Fans! Nein zum Ligainvestor!“
13 Minuten Pause gegen Darmstadt
Erst nach 13 Minuten ging es weiter, in der langen Nachspielzeit folgte der Tiefpunkt einer schwachen Halbzeit: Jordan, der in beiden vorausgegangenen Heimspielen getroffen hatte, schoss aus zehn Metern deutlich über das verwaiste Tor (45.+7).
Zu Beginn des zweiten Abschnitts war zunächst Darmstadt die bessere von zwei schlechten Mannschaften, trat durch die harte Gangart aber auch negativ in Erscheinung.
Sowohl Jordan als auch Robin Hack mussten bei Gladbach verletzt vom Feld. Mit zunehmender Spieldauer drehte die Borussia etwas auf: Florian Neuhaus scheiterte aus der Distanz (63.), und der eingewechselte Patrick Herrmann kam wenige Sekunden zu spät (76.).