Ein gellendes Pfeifkonzert, gefolgt von verhaltenem Applaus. Genau diese vermeintlichen Gegensätze spiegeln die aktuelle Verfassung von Borussia Dortmund wider. Wenig Licht und viel Schatten!
Die Stimmung droht zu kippen
Auf der einen Seite zeigt sich der BVB punktetechnisch in diesem Kalenderjahr stark verbessert, verlor bis zum Sonntagabend noch keine Partie. Auf der anderen, auf dem Rasen, ist die Form der Dortmunder besorgniserregend - und das schon seit Wochen!
Die erste Niederlage nach zehn ungeschlagenen Pflichtspielen war, trotz Führung und ansprechender erster Halbzeit, nur eine Frage der Zeit.
Disziplinloser BVB macht Gegner immer wieder stark
Der BVB ist disziplinlos. Nicht im Sinne von Platzverweisen oder unsportlichem Verhalten auf dem Rasen, sondern, was das Positions- und Passspiel angeht. Gerade im Spielaufbau und in Situationen, in denen der Gegner presst, hat die hochveranlagte Mannschaft enorme Probleme.
„Langholz“, wie Julian Brandt es nach dem Spiel nannte, will das Team ungern spielen, Kurzpasskombinationen funktionieren allerdings nicht. Die Arbeit des im Winter neu formierten Trainerteams trägt bislang keine Früchte.
BVB ohne Konstanz und Selbstbewusstsein – Spieler im Dauertief
Der BVB schafft es in dieser Saison immer wieder, unterlegene Gegner durch unsaubere Abspiele und einfache Fehler zu Kontern und Ballbesitz einzuladen. Die Dortmunder machen ihre Gegner stark. Es fehlt an Struktur und vor allem an Konstanz, die den Verantwortlichen so sehr am Herzen liegt.
Kleine schwarz-gelbe Lichtblicke waren lediglich die Partie gegen Freiburg (3:0), die erste Halbzeit in Eindhoven und 35 Minuten gegen Hoffenheim. Doch das reicht nicht!
Mit wenigen Ausnahmen bleiben die BVB-Spieler weit hinter ihren Erwartungen zurück. Etablierte, erfahrene Akteure schaffen es zu selten, voranzugehen und der Mannschaft Sicherheit zu geben – im Gegenteil!
Die Verunsicherung durch die Auftritte der letzten Wochen ist spürbar, aufgrund der durchaus passablen Ergebnisse dennoch verwunderlich.
BVB erkennt keinen Ausweg aus der Krise
Von einem „Flow“, in den die Dortmunder nach Weihnachten kommen wollten, ist die Mannschaft weit entfernt. Dass der BVB sich aktuell alles hart erarbeiten muss, zeigen auch die zuletzt strittigen Elfmeter-Entscheidungen sowohl gegen Eindhoven als auch gegen Hoffenheim, die jeweils gegen die Dortmunder gepfiffen wurden. Eine Ausrede ist das aber freilich nicht!
Noch schlimmer als die erste Niederlage 2024 ist der Eindruck, dass der BVB nicht weiß, wie der Umschwung gelingen kann. Die Probleme sind offensichtlich. Die Dortmunder kennen sie, doch eine Lösung will ihnen nicht einfallen.
Klar ist: Es braucht einen nachhaltigen Umschwung. Und das so schnell wie möglich. Sonst droht die Stimmung noch mehr zu kippen.