Thomas Tuchel hat sich in der vergangenen Sommerpause beim FC Bayern angeblich für einen Verkauf von Joshua Kimmich oder Leon Goretzka ausgesprochen. Der Trainer wollte Platz für einen anderen Spielertypen im Mittelfeld schaffen.
Bericht: Tuchel wollte Stars loswerden
Tuchel, dessen Aus zum Ende der Saison diese Woche offiziell verkündet wurde, war vor der aktuellen Saison Teil der „Transfer-Taskforce“ in München. Wie das für gewöhnlich gut informierte Portal The Athletic berichtet, schlug er in der Boss-Runde vor, entweder Kimmich oder Goretzka abzugeben.
Demnach habe er eine Besetzung der Mittelfeldzentrale mit den beiden deutschen Nationalspielern als unbrauchbar betrachtet. Doch die Verantwortlichen sollen einen Verkauf der beiden Spieler, die zuvor erkennbar enttäuscht auf die Trennung von Tuchel-Vorgänger Nagelsmann reagiert hatten, abgelehnt haben.
Tuchel, der verhinderte Kader-Doktor?
Öffentlich hatte Tuchel immer wieder das Fehlen einer „Holding Six“ betont. Wunschkandidat Declan Rice war den Münchnern aber schlicht zu teuer.
Auch Joao Palhinha wurde aus demselben Grund zunächst nicht als sinnvolle Verpflichtung erachtet. Als sich Tuchel endlich durchsetzte, so heißt es in dem Bericht, war es zu spät. Der Palhinha-Deal platzte bekanntlich auf der Zielgeraden.
Und Tuchel machte mit Kimmich und Goretzka weiter. „Er war wie in Doktor, der gesehen hat, dass der Patient dringend eine Operation braucht, dem aber nur das Verschreiben von ein bisschen Therapie erlaubt war“, sagte eine anonyme Quelle, die Tuchel nahe stehen soll, The Athletic.
Das Problem: Wie auch von diversen TV-Experten angesprochen, war das Image von Kimmich und Goretzka durch die öffentlich - und offenbar auch intern vorgetragenen - Transferhoffnungen Tuchels geschwächt. Das Duo sei „entmannt“ worden, heißt es gar von einer weiteren anonymen Quelle.
Nun ist es also Tuchel, der die Bayern bald verlassen wird. Joshua Kimmich, der sich zuletzt einen hitzigen Streit mit Co-Trainer Zsolt Löw lieferte, steht noch bis 2025 in München unter Vertrag. Goretzka, der sich mehrfach klar zu Bayern bekannt hat, ist bis 2026 gebunden.
Wie die Zukunft des Duos aussieht, ist jedoch offen - und dürfte auch davon abhängen, wie sie von einem noch nicht gefundenen Tuchel-Nachfolger bewertet werden.