Nach dem Coup des eigentlichen Bayern-Aufbaugegners VfL Bochum waren sich Abwehrspieler Bernardo und sein Trainer Thomas Letsch in einer Sache uneinig. "Es ist okay, ein oder zwei Tage zu feiern", sagte Bernardo nach dem überraschenden 3:2 (2:1)-Erfolg gegen Rekordmeister Bayern München. Sein Coach bremste hingegen die Emotionen gleich wieder: "Wir haben ein gewisses Polster, aber es ist noch nichts erreicht", sagte Letsch gewohnt nüchtern.
Bochumer Abschied aus dem Keller
Der Mut, mit dem die Bochumer am Sonntag auftraten, war angesichts der 0:7-Klatsche im Hinspiel bemerkenswert - und genau das, was Letsch gefordert hatte. "Auch nach der Negativerfahrung in München wollten wir mutig ins Spiel gehen und hoch attackieren", erklärte er: "Wir wären enttäuscht gewesen, wenn es am Ende nur ein Punkt gewesen wäre."
Bochum so gut wie gerettet
Der VfL verabschiedete sich zumindest vorerst aus dem Abstiegskampf der Bundesliga, für Letsch war das längst kein Grund zur Zufriedenheit. "Wir müssen das Ding bis zum Ende durchziehen", mahnte er.
Diese Zielstrebigkeit gepaart mit der Heimstärke könnte das Geheimrezept für den dritten Klassenerhalt nacheinander sein. Im Ruhrstadion verlor Bochum in dieser Saison erst ein Spiel, trotzte vor dem Bayern-Coup auch schon Borussia Dortmund einen Punkt ab. "Die Stimmung hier ist immer geil. Ich glaube, wir haben die besten Fans in der Bundesliga. Ehrlich!", schwärmte Bernardo.
Bochum kletterte durch den Sieg auf Platz elf. Neun Punkte Vorsprung auf den 1. FC Köln auf Relegationsplatz 16 sind es derzeit. Das Polster könnte mit einem Auswärtssieg beim Tabellen-15. Borussia Mönchengladbach (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) weiter wachsen.