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FC Bayern: Verletzungspech ist Chance für Aleksandar Pavlovic

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FC Bayern: Verletzungspech ist Chance für Aleksandar Pavlovic

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Bayerns Pech ist seine Chance

Youngster Aleksandar Pavlovic rückt aufgrund der zahlreichen Ausfälle beim FC Bayern immer stärker in den Fokus. Mit seinem ersten Bundesligator zahlt der 19-Jährige das Vertrauen zurück.
In der Schlussphase des Spiels zwischen Augsburg und Bayern kommt es zum Streit zwischen Thomas Tuchel und der Augsburger Bank. Dabei vergreift sich der Bayern-Trainer im Ton.
Maximilian Lotz
Maximilian Lotz
Youngster Aleksandar Pavlovic rückt aufgrund der zahlreichen Ausfälle beim FC Bayern immer stärker in den Fokus. Mit seinem ersten Bundesligator zahlt der 19-Jährige das Vertrauen zurück.

Es war die Sorge um seinen Schützling Aleksandar Pavlovic, die Trainer Thomas Tuchel beim Spiel seines FC Bayern in Augsburg in der Nachspielzeit kurzzeitig so richtig aus dem Sattel gehen ließ.

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„Wir haben da einen verletzten Spieler, setz‘ dich hier auf die Bank. Bist du behämmert oder was? Was ist denn los mit dir?“, schimpfte Tuchel in Richtung Augsburger Bank - gut hörbar während der TV-Übertragung.

„Habt ihr alles auf Mikrofon?“, fragte Tuchel später nach. „Nicht so gut, aber auch nicht so schlimm, denke ich. Wir haben nachher kurz gesprochen, daher ist alles gut.“ Die Wogen zwischen ihm und Augsburgs Sportdirektor Marinko Jurendic, den Tuchel verbal ins Visier genommen hatte, glätteten sich also umgehend.

Pavlovic gibt selbst Entwarnung

Und das Wichtigste für den Bayern-Trainer: Auch die Sorgen um Pavlovic waren letztlich unbegründet. Zwar musste der 19-Jährige in der Nachspielzeit angeschlagen ausgewechselt werden, doch er selbst gab später Entwarnung und sprach von einem „bösen Krampf“.

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Tuchel kann also aufatmen, denn noch einen Namen auf der ohnehin schon viel zu langen Ausfallliste, die nun auch noch Kingsley Coman verlängerte, kann der Bayern-Coach nicht gebrauchen. Und erst recht nicht einen Ausfall von Pavlovic, der gerade dabei ist, sich mit seinen ebenso unbekümmerten wie starken Auftritten immer mehr in den Fokus zu spielen.

In Augsburg erlebte er dabei den vorläufigen Höhepunkt seiner noch jungen Profi-Laufbahn. In seinem achten Bundesligaspiel gelang dem 19-Jährigen sein erstes Bundesligator. Nach einer Ecke und missglückten Augsburger Klärungsversuchen stand Pavlovic goldrichtig und ebnete den Bayern mit seinem Führungstor den Weg zum wichtigen 3:2-Arbeitssieg - ganz im Stile eines Stürmers.

Tordebütant Pavlovic mit Topwerten im Mittelfeld

Dabei ist Pavlovic eigentlich im zentralen Mittelfeld zuhause. Auch dort überzeugt er mit einer für sein Alter bemerkenswerten Abgeklärtheit und Ruhe am Ball. In Augsburg wies er am Ende eine starke Passquote von über 95 Prozent auf, sein Schnitt in all seinen acht Ligaeinsätzen liegt mit 93 Prozent nur unwesentlich darunter.

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Dazu besticht Pavlovic als Dauerläufer. In Augsburg legte er mit 12,9 Kilometern die weiteste Distanz aller Spieler auf dem Feld zurück. Die Statistik erfasste zudem 98 intensive Läufe - ebenfalls ein Topwert.

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Pavlovics Fähigkeiten dürften in den nächsten Wochen bei den Bayern noch verstärkt gefragt sein, schließlich fehlt der etatmäßige Mittelfeldchef Joshua Kimmich mit einer Schulterverletzung vorerst. Trainer Tuchel wollte zuletzt keine genaue Ausfallzeit prognostizieren.

Debatte um „Holding Six“ – Pavlovic als Lösung?

Das Vertrauen in Pavlovic ist seitens des Trainers jedenfalls groß. „Aleks war immer stark im Training, schon letzte Saison, als wir ihn dazu genommen haben. Deshalb wissen wir ganz genau, was er kann“, sagte Tuchel schon vor der Winterpause.

Doch vor allem zu Saisonbeginn bestimmten Tuchels Forderungen nach einer „Holding Six“ - also einem defensiv denkenden Sechser die öffentliche Debatte. Insbesondere Joao Palhinha vom FC Fulham galt und gilt als heißer Kandidat, diese Rolle mal bei den Bayern einzunehmen.

Auch Pavlovic bringt beste Voraussetzungen mit. Tuchel will den deutschen U20-Nationalspieler behutsam aufbauen und nicht zu viel Verantwortung auf seine schmalen Schultern laden. „Wir lassen ihn spielen und er ist seitdem fester Bestandteil von unserem Kader. Das wird sich auch nicht ändern, wenn wir einen neuen Mittelfeldspieler verpflichten, der unserer Meinung nach vielleicht vom Profil, von der Erfahrung unserer Mannschaft weiterhilft“, betonte Tuchel.

Viel Lob für Pavlovic

Pavlovic hat in dieser Saison für seine Leistungen schon viel Lob geerntet. Beim 4:0 in Dortmund markierte er mit einem starken Steilpass kurz vor Schluss auf Harry Kane seine erste Torvorlage, gegen Heidenheim debütierte er daraufhin in der Startelf. Seinen zweiten Einsatz von Beginn an gegen den VfB Stuttgart kurz vor der Winterpause krönte der gebürtige Münchner, der als Siebenjähriger zum FC Bayern kam, mit einem Assist.

„Es gab schon ein paar Schulterklopfer“, verriet Pavlovic selbst nach dem Spiel. „Minimal ist immer ein bisschen Nervosität da, aber dann ist man so in seinem Film, blendet alles andere aus und spielt einfach nur Fußball.“ Die Coolness des Youngsters können die Bayern in diesen turbulenten Tagen ganz gut gebrauchen.