Es ist allgemein bekannt - der FC Bayern braucht Verstärkung in der Defensive und will eine Transferoffensive starten. Die Situation wird im Januar sogar noch schlimmer, weil neben dem spärlich besetzten Kader auch noch Noussair Mazraoui (Afrika Cup) und Minjae Kim (Asien Cup) fehlen.
Bayerns fehlendes Puzzlestück?
Kommen soll, so berichten mehrere Medien, Ex-Leipziger Nordi Mukiele. Unabhängig davon, ob die Münchner nun wirklich bereits ein Angebot abgegeben haben, oder nicht - und ob sein Mukieles Arbeitgeber Paris Saint-Germain dieses wirklich ablehnte - ist Mukiele überhaupt der richtige Mann für den FCB?
Als Spross der Jugend des Pariser FC landete Mukiele über Umwege in Montpellier, wo er groß aufblühte und RB Leipzig 2018 dazu veranlasste, 16 Millionen Euro für seine Qualitäten in die Hand zu nehmen.
Vier Jahre später hieß es „Au Revoir, Nordi“. Nur zwölf Millionen Euro kostete PSG der inzwischen zum Nationalspieler Frankreichs gereifte Innen- und Rechtsverteidiger, der für die Roten Bullen insgesamt 145 Spiele absolvierte und 21 Torbeteiligungen sammelte.
Verletzungsprobleme: PSG-Zeit bisher enttäuschend
Bei PSG angekommen, ging es jedoch nicht weiter bergauf - im Gegenteil. Nachdem er sich in der Hinrunde der Saison 2022/23 nach einigen Einwechslungen zum Stammspieler gemausert hatte, machte ihm schließlich eine langwierige Oberschenkelverletzung einen Strich durch die Rechnung.
Nahezu die gesamte Rückrunde verpasste Mukiele verletzt, sodass er am Ende seiner ersten PSG-Saison lediglich auf 19 Einsätze, davon zwölfmal von Beginn an, zurückblicken kann.
Wer jetzt den Turnaround ahnt, liegt jedoch falsch: Denn in dieser Saison hat sich seine Einsatzzeit, die in der letzten Spielzeit vor allem auf langwieriges Verletzungspech zurückzuführen waren, sogar noch verringert.
Lediglich viermal stand Mukiele in der Anfangsformation, wurde zusätzlich dreimal eingewechselt. Zehnmal schaffte er es entweder nicht in den Spieltags-Kader oder blieb über die volle Distanz ohne Einwechslung auf der Bank sitzen.
Wie kommt der FC Bayern überhaupt auf Mukiele?
Wieso kommt der FC Bayern also ausgerechnet auf Nordi Mukiele und soll sogar gewillt sein, 25 Millionen Euro für den zuletzt kaum eine Rolle spielenden PSG-Verteidiger auszugeben?
Perfekt passendes Anforderungsprofil: Mukiele ist genau die Art von Hybrid-Verteidiger, die der FC Bayern sucht. Ob Innenverteidiger, Rechtsverteidiger oder als rechter Schienenspieler: All diese Positionen hat der 26 Jahre alte Franzose bereits häufiger auf höchstem Niveau bekleidet, kann also beim FC Bayern sofort in die Bresche springen.
Bekannt aus der Bundesliga: Mukiele kennt die Bundesliga, den FC Bayern und seine Rolle. Womöglich spricht er aus seinen vier Jahren in Leipzig auch noch ein wenig deutsch, sodass er an der Säbener Straße schnell integriert wäre. Mit den Ex-Leipzigern Konrad Laimer und Dayot Upamecano hätte er außerdem bereits zwei Bekannte in der Mannschaft.
Starke Physis und Athletik: Genau das sind Eigenschaften, die den Bayern auf der Rechtsverteidiger-Position aktuell noch fehlen. Noussair Mazraoui kommt über Technik, Flanken, Passspiel und im Allgemeinen die Offensive, während Mukiele dazu eine passende Ergänzung wäre. Am Ball ist er zwar nicht schlecht, zeichnet sich aber vor allem durch robuste Zweikampfführung, Speed, Körperlichkeit und die defensiven Tugenden aus. Für den Kader, in dem mit Laimer sonst nur ein Aushilfs-Rechtsverteidiger steht, möglicherweise eine gelungene Ergänzung.
PSG entscheidet - Bayern hat es nicht in der eigenen Hand
Auf der anderen Seite tragen die Bayern aber natürlich auch Mukieles Verletzungs-Risiko mit. Der Mukiele der Vor-Saison wäre an der Säbener Straße jedenfalls keine Hilfe - falls PSG überhaupt dazu bereits wäre, ihn abzugeben.
Und das könnte angesichts des Afrika-Cups, an dem Positions-Konkurrent Achraf Hakimi teilnimmt, als mindestens fraglich bewertet werden. Am Ende entscheidet also PSG, ob der FC Bayern sein womöglich fehlendes Puzzlestück hält.