Franz Beckenbauer wurde in seinem Leben zu einer Legende beim FC Bayern München. Nach seinem Tod am 7. Januar hat ihm der Rekordmeister am Freitag die letzte Ehre erwiesen und sich mit einer Trauerfeier in der Allianz Arena verabschiedet. Bereits zuvor stimmte der Rekordmeister die Anwesenden mit einigen Programmpunkten ein, darunter Blaskapellen, Kranzniederlegungen und dem Tölzer Knabenchor.
Beckenbauer-Trauerfeier: Alle Infos
Die Trauerfeier im Relive:
Zudem sendet SPORT1 am Freitagabend ab 20.15 Uhr eine Sondersendung mit Ausschnitten der Gedenkfeier im Free-TV.
SPORT1 fasst die wichtigsten Informationen zusammen:
Sommermärchen als Meisterstück
Hoeneß stellt zudem die Bedeutung von Beckenbauer im Hinblick auf die WM 2006 in Deutschland heraus. „Sein Meisterstück hat er mit der WM 2006 gemacht. Jahrelang hat er sich den Hintern aufgerissen, um die Stimmen für Deutschland zu bekommen. Dafür reiste er ins hinterste Eck der Republik. Die Allianz Arena wäre nie gebaut worden, wenn Franz Beckenbauer die WM nicht nach Deutschland geholt hätte.“
Rührende Worte zum Schluss: „Lieber Franz, jetzt bist du zwölf Tage tot. Um ehrlich zu sein, du fehlst mir sehr. Ruhe in Frieden. Einem Frieden, den du leider in den letzten Jahren in der Form genießen konntest, wie du ihn dir verdient hast. Vielen Dank.“
Hoeneß erinnert an seinen Freund
Uli Hoeneß erinnert in seiner Rede an seine erste Begegnung mit Beckenbauer vor 58 Jahren als Austauschschüler in Birmingham. Seinerzeit spielte der Kaiser mit der Nationalmannschaft bei der WM. „Da habe ich den Franz erstmals als Spieler erlebt. Da habe ich mir gedacht, wenn du mal mit dem zusammenspielen kannst, das wäre das Höchste. Vier Jahre später hatte ich beim FC Bayern einen Vertrag unterschrieben.“
Und weiter: „Ich hatte mir gedacht, sagst du jetzt Herr Beckenbauer, sagst du Franz? Er kam auf mich zu und sagte: ich bin der Franz. So war er. Er hat nie den großen Max raushängen lassen. Wenn ich auf dem Platz nicht wusste, wohin mit dem Ball, wusste ich, beim Franz ist er sicher.“
Söder: Beckenbauer, der Mann der großen Momente
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder stellt heraus, dass der Verstorbene ein Mann der besonderen Augenblicke war. „Seine großen Momente sind die Momente, an denen wir genau wissen, wo wir waren. Jeder von uns verbindet Franz Beckenbauer mit besonderen Momenten. Als Spieler war er der Chef des deutschen Fußballs. Meine Generation hat ihn als Trainer erlebt. Die WM 1990 war eine großartige Weltmeisterschaft. Alle haben auch gespielt, um für ihn Weltmeister zu werden. Er hat uns damals für unser Land eine unglaublich große Freude bereitet.“
Viel wichtiger ist für Söder aber die persönliche Komponente: „Er war ein freundlicher Mensch. Er hat jeden wertgeschätzt. Dass er sich so um die Menschen gekümmert hat, fand ich großartig. Der Erfolg außerhalb des Platzes ist besonders beeindruckend. Erfolge auf dem Platz sind das eine, aber der Erfolg als Mensch, ist besonders beeindruckend.“
Emotionaler Moment
Nach einem Video-Rückblick auf die Zeit von Franz Beckenbauer beim FC Bayern erheben sich die Besucherinnen und Besucher in der Allianz Arena spontan von ihren Plätzen und applaudieren dem Verstorbenen minutenlang. Ein bewegender Moment.
Bundespräsident Steinmeier erinnert
Der Bundespräsident erinnert in seiner Rede daran, dass Beckenbauer weltweit bekannt war und weltweit um ihn getrauert wird. „Für uns alle war er ein Glücksfall.“ Er nahm das Leben an, wie seinen Freund, den Ball. Er machte mit Fleiß und Leidenschaft das Beste draus. Er wurde zum beliebtesten Botschafter unseres Landes. Niemand vermag abzuschätzen, welche Sympathien er weltweit für unser Land eingebracht hat. Er hat sich um unser Land verdient gemacht. Er hat diesem Land nicht nur ein Sommermärchen geschenkt, sondern er hat uns einen neuen, freundlichen Blick auf uns geschenkt, das vergessen wir nicht.“
Steinmeier spricht zudem über den Ausnahmespieler Franz Beckenbauer, den Libero, dessen Eleganz ihn ausgemacht habe.
FCB-Präsident Hainer würdigt den Kaiser
Als erster Redner wendet sich Bayern-Präsident Herbert Hainer an die Anwesenden, denkt an die „Kaiserzeit“ in München. „Wir hatten das große Glück eine Kaiserzeit erleben zu dürfen. Der FC Bayern wird immer ein Kaiserreich bleiben – und das auf ewig“, formuliert Hainer und rührt die Anwesenden vor allem mit seinen Schlussworten: „Hier wird Franz Beckenbauer für immer zu Hause sein! Ruhe in Frieden. Du bleibst auf alle Zeiten bei uns im Spiel und in unseren Herzen.“
Bayern-Mannschaften ebenfalls im Stadion
Natürlich sind auch die Spieler und Spielerinnen des Rekordmeisters in der Allianz Arena zu Gast. Dazu kommen Bundestrainer Julian Nagelsmann, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Ex-Bayern-Keeper Oliveer Kahn und Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus.
Was ist für die Trauerfeier geplant?
Das Gedenken an den verstorbenen Kaiser soll rund 75 Minuten dauern. Geplant sind dabei Reden von Weggefährten und Würdenträgern, dazu musikalische Beiträge. Sprechen werden unter anderem Bayern-Präsident Herbert Hainer und Ex-Boss Uli Hoeneß. Als musikalischer Stargast wird Opernstar Jonas Kaufmann auftreten, der unter anderem „Time to Say Goodbye“ darbieten wird.
Viele Prominente erweisen die letzte Ehre
Unzählige Prominente aus Sport, Politik und Gesellschaft haben sich bereits in der Allianz Arena versammelt, um Franz Beckenbauer die letzte Ehre zu erweisen. Boris Becker, Rudi Völler, Günther Netzer, Bastian Schweinsteiger, PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi, Barca-Präsident Joan Laporta, FIFA-Präsident Gianni Infantino, Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, Ex-Ski-Star Maria Höfl-Riesch - die Liste ist lang.
So können Sie Anteilnahme bekunden
Wer mag, kann sich noch bis 31. Januar auf der Internetseite der Bayern in ein digitales Kondolenzbuch eintragen. Zudem liegen auch Bücher im Eingangsbereich an der Säbener Straße und im Museum in der Arena aus.