Nach der bitteren und zugleich völlig überraschenden 0:1-Pleite gegen Werder Bremen ist der FC Bayern am Mittwoch wieder in der Bundesliga gefordert. Um im Meisterschaftsrennen mit Bayer Leverkusen mitzuhalten, ist der Rekordmeister im Nachholspiel gegen Union Berlin quasi zum Siegen verdammt.

Im Fokus steht dabei vor allem Trainer Thomas Tuchel, der nach der Niederlage am Sonntag etwas ratlos wirkte und jetzt Lösungen finden muss.

Auf der Pressekonferenz verdeutlichte Tuchel nochmals seine Unzufriedenheit über den Auftritt gegen Bremen und forderte von seinen Spieler die Einhaltung der Grundtugenden. „Es ist viel Luft nach oben. Die Erklärung in puncto Leidenschaft, Biss, Zweikampfverhalten, im Enthusiasmus bleiben die gleichen. Das war über 70 Minuten deutlich unter dem Niveau, das wir von uns erwarten“, erklärte Tuchel.

Außerdem schilderte der Coach, weshalb Leon Goretzka zuletzt nur auf der Bank saß und wieso Raphael Guerreiro den Vorzug erhielt. Die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz zum Nachlesen.

+++ Das war‘s +++

Die PK ist beendet, bis zum nächsten Mal!

+++ Tuchel über die Wichtigkeit des Spiels +++

„Wir müssen immer gewinnen. Es ist die Gretchenfrage: Bekommen die Spieler nochmal die Chance oder ist es Zeit für Wechsel. Wir werden das Training abwarten und morgen entscheiden.“

+++ Tuchel über das Personal +++

„Es gibt keine weiteren Ausfälle. Alle Spieler sind verfügbar.“

+++ Tuchel über Leon Goretzka +++

„Leon war krank und Rapha Guerreiro hat gemeinsam mit Aleksandar Pavlovic zwei gute Spiele gegen Stuttgart und Wolfsburg gemacht. Es gab keinen Grund, diese Nasenspitze, die er vorne dran war, ihm wegzunehmen. Das war keine Entscheidung gegen Leon, sondern für Rapha.“

„Leon hat das total mannschaftsdienlich angenommen. Rapha hat keinen Grund geliefert, ihn rauszunehmen. Es hat keinerlei Aussagekraft, dass wir Leon nicht vertrauen. Wir brauchen alle Spieler und auch Leute, die aus der Ungerechtigkeit der Entscheidung des Trainers Kraft ziehen.“

+++ Tuchel über Davies +++

„Phonzie ist ein ganz feiner und sensibler Kerl, der unsere Unterstützung braucht. Er hat immer wieder Spiele und Phasen, wo er sehr stark spielt. Über einen längeren Zeitraum fehlt ihm vielleicht ein bisschen das Selbstvertrauen. Im Zweifel hilft es ihm am meisten, wenn wir ihm vertrauen. Wir wissen um sein Potenzial und dass er ein guter Kerl ist.“

+++ Tuchel über seine Innenverteidiger +++

„In den letzten beiden Spielen war es sehr schwer für die Innenverteidiger, weil beide Gegner zwei Stürmer auf dem Platz hatten, die Dribblings und Pässe erschwert haben. Wir sind individuell gut genug, schnell genug, deshalb müssen wir noch mehr Bewegungen in der letzten Reihe machen. Wir müssen mehr auf der Suche nach einer kleinen Zahl sein, ein Zwei-gegen-zwei kann man einfacher nehmen als ein Sechs-gegen-sechs.“

+++ Tuchel über einen Austausch mit den Bossen +++

„Es gab keinen konkreten Austausch jetzt gerade nach dem Spiel. Christoph Freund ist als Sportdirektor täglich bei uns. Er hat seine Meinung gesagt, mit der er Recht hat.“

+++ Tuchel über die Ansprache an die Mannschaft +++

„Ich werde auf meine Erfahrung und meine Intuition reagieren und wie die Mannschaft drauf ist. Wir sind die Ersten, die sich hinterfragen. Ich bin der Erste, der mich hinterfragt. Da gehört die Ansprache, das Training, einfach alles dazu. Die Ansprache passt sich immer an die Situation an.“

+++ Tuchel über den Stimmungsboykott der Fans +++

„Sie finden keinen Trainer, der das nicht als Nachteil empfindet, wenn es während dem Spiel einen Stimmungsboykott gibt. Jeder von uns wünscht sich eine elektrische Stimmung, die uns pushen kann. Wenn es Gründe gibt für diesen Boykott, dann ist das so.“

+++ Tuchel über Verbesserung gegen Union +++

„Wir sind eigentlich sehr positiv, bleiben aber in den Spielen deutlich unter unseren Erwartungen zurück. Wir werden es weiter einfordern, bis der Knoten platzt und wir bereit sind, die Gier zu zeigen, die auch den Funken zu den Fans überspringen lässt. Wir sind hinter unseren Ansprüchen.“

+++ Tuchel über die Pleite gegen Bremen +++

„Wir können am Mittwoch sehr viel besser machen, es ist viel Luft nach oben. Die Erklärung in puncto Leidenschaft, Biss, Zweikampfverhalten, im Enthusiasmus bleiben die gleichen. Das war über 70 Minuten deutlich unter dem Niveau, das wir von uns erwarten. Das wird immer die Basis für jedes Fußballspiel bleiben, dass diese Tugenden ganz klar zu erkennen sind und dich auszeichnen.“

+++ Los geht‘s +++

Thomas Tuchel hat den Raum betreten, es kann losgehen.

+++ Bayern-Boss vor dem Aus? +++

Marco Neppe, der technische Sportdirektor des FC Bayern, soll nach übereinstimmenden Medienberichten kurz vor einer Vertragsauflösung stehen. Informationen des TV-Senders Sky zufolge gibt es bereits einvernehmliche Gespräche zwischen beiden Seiten, um das Arbeitsverhältnis des Klubs mit seinem seit 2021 verantwortlichen Technischer Direktors vorzeitig zu beenden. Äußert sich auf Tuchel zu den Gerüchten?

+++ Union-Coach ahnt Böses +++

Union-Coach Nenad Bjelica erwartet einen wütenden FC Bayern, der sich nach dem 0:1 gegen Bremen nicht noch einmal in der heimischen Arena vorführen lassen will. „Wir wollten die Bayern aufwecken, jetzt hat Werder die Bayern aufgeweckt. Optimal ist das sicher nicht. Sie werden es sich sicherlich nicht erlauben, die gleiche Leistung zu bringen.“

+++ Bayern unter Druck +++

Sieben Punkte beträgt Bayerns Rückstand bereits auf Spitzenreiter Leverkusen - auch, wenn die Werkself schon ein Spiel mehr absolviert hat. Gegen Union zählt für den FCB quasi nur ein Sieg, um an Leverkusen dranbleiben zu können.

+++ Herzlich willkommen +++

Herzlich willkommen zur Pressekonferenz des FC Bayern vor dem Bundesligaspiel gegen den 1. FC Union Berlin. Ab 12:30 Uhr wird sich Thomas Tuchel den Fragen der Journalisten stellen.