„Qualität in die Pässe!“ - „Keine Fehler mehr!“ Die Anweisungen der neuen Co-Trainer dröhnen über den Rasen in Marbella, wo der BVB gerade sein Trainingslager absolviert.

Nuri Sahin und Sven Bender sind noch nicht einmal eine Woche dabei und trotzdem ist jedem klar, dass sie nicht nur die neuen Hütchenträger sein werden. Seit Tag 1 sind sie es, die auf dem Trainingsplatz die Übungen vorgeben und dirigieren. Die neuen Co-Trainer geben den Ton an! Edin Terzic nimmt oft nur die Rolle des Beobachters ein.

Auch beim Testspiel gegen Alkmaar (2:2) gaben Sahin und Bender immer wieder lautstarke Kommandos von außen. Die Aufgabengebiete sind klar abgesteckt.

BVB: Klare Rollenverteilung unter den Co-Trainern

Insgesamt arbeitet Edin Terzic jetzt mit drei Co-Trainern zusammen. Sebastian Geppert, der als einziger nicht neu dazugekommen ist, ist nach wie vor für die Gegner-Vorbereitung zuständig. „Bei einer engen Taktung ist es auch wichtig, jemanden zu haben, der sich schon mit dem übernächsten Gegner beschäftigt und das macht Geppi herausragend“, lobt Terzic.

Nuri Sahin ist derjenige, der die meisten Anweisungen im Training gibt. Auf Außenstehende wirkt vermutlich er wie der Cheftrainer. „Bei Nuri Sahin ist es die klare Idee, dass er den Fokus auf offensive Abläufe und dem Spiel mit dem Ball lenkt“, erklärt Terzic. Nuri Sahin ist sozusagen der Offensiv-Trainer und das Pendant zu Sven Bender. Der kümmert sich überwiegend um die Defensive. Außerdem hat er noch den wichtigen Auftrag, „Prinzipien immer wieder einzufordern“. Also den Profis Tugenden wie Einstellung, Ehrgeiz, und Zusammenhalt einzuflößen. So, wie „Manni“ Bender es seinerzeit als Spieler getan hat.

BVB-Coach Terzic hält sich bewusst zurück

Und Terzic? Der 41-Jährige tritt als überwiegend stiller Beobachter auf, der vereinzelt korrigiert, eingreift und vor allem eins macht: Kommunizieren und alles miteinander abstimmen. Oft stehen die vier zusammen in der Mitte des Platzes und Terzic erklärt, wie er was umgesetzt haben möchte.

Dass er nicht mehr der alleinige Lautsprecher auf dem Platz ist, gefällt Terzic: „Ich möchte den Jungs von Anfang an das Gefühl geben, wie wichtig sie für die Mannschaft sind. Ich möchte, dass sie das Training leiten, ich möchte, dass sie im Meeting-Raum aktiv sind.“ Terzic hält sich also bewusst zurück. Anders als noch mit seinem ehemaligen Co-Trainer Armin Reutershahn, der den BVB im Zuge der Co-Trainer-Rochade auf eigenen Wunsch verlassen hat.

Mit Veteran Reutershahn an seiner Seite hatte der BVB-Coach alles noch selbst dirigiert.

BVB-Profis schwärmen von den neuen Co-Trainern

Der Ton auf dem Platz hat sich nach der Weihnachtspause auf jeden Fall deutlich geändert. Eine Neuerung, die den BVB-Profis zusagt.

„Ich halte von beiden sehr viel. Auch als Typen sind sie nette und coole Typen. Ich finde, es wird sehr helfen“, schwärmt BVB-Kapitän Can. Auch Salih Özcan ist überzeugt: „Wir haben jetzt mit Sven und Nuri zwei neue Trainer bekommen, die inhaltlich viel dazugeben, taktisch aber auch fußballerisch. Das tut uns persönlich auch gut.“

Die Mannschaft schätzt ihre beiden neuen Co-Trainer. Nicht nur wegen ihrer fachlichen Expertise. Auch, weil sie es bislang schaffen, neben höchster Professionalität und Motivation, mit dem ein oder anderen Späßchen die Situation aufzulockern. Sahin und Bender verkörpern die Freude am Fußball. Nicht nur auf dem Rasen. „Abseits des Platzes sind die beiden ganz locker, versuchen, mit jedem Gespräche zu führen“, beschreibt Özcan.

Fest steht schon jetzt: Die neuen Co-Trainer bringen frischen Wind in die Mannschaft. Von der neuen Konstellation mit klarer Rollenverteilung verspricht sich Terzic vor allem eins: Fokus auf das Wesentliche, Fokus auf dauerhaften Erfolg, um mit dem BVB zurück in die Spur zu kommen.