Es ist ein Blitz-Start werden: die Transfer-Verkündung am Freitagvormittag, rund 30 Stunden später steht der 21-jährige Ian Maatsen in der Startelf des BVB gegen den SV Darmstadt (Samstag, ab 18.30 Uhr im SPORT1-Liveticker) stehen.

Auf der Linksverteidiger-Position soll der 1,68-Meter-Mann, ausgeliehen vom FC Chelsea, bei den Borussen für weitere Stabilität sorgen. „Wir freuen uns sehr, dass wir diese Leihe noch vor unserem ersten Bundesligaspiel des Jahres realisieren konnten“, wurde Sportdirektor Sebastian Kehl in einer Vereinsmitteilung zitiert.

Doch wie tickt der junge Niederländer eigentlich? Fest steht: Maatsen fährt lieber volles Risiko als den bequemen Weg zu nehmen.

Maatsen schlägt Premier-League-Wechsel aus

Mit 16 Jahren schlug der Niederländer einen Profivertrag bei der PSV Eindhoven aus, um ins Ausland, in die Jugendakademie des FC Chelsea zu wechseln. Dort wurde der Linksverteidiger auf Anhieb Teil der berüchtigten “Loan Army”, einer Riege aus ständig verliehenen Spielern.

Er verbrachte drei von fünf Jahren in unterklassigen englischen Ligen, zuletzt beim FC Burnley. Dort war er unter Trainer Vincent Kompany als Leihspieler zum besten Linksverteidiger der Championship, Englands zweiter Liga, gereift.

Im Sommer 2023 waren sich beide Vereine, Burnley und Chelsea sich am Deadline Day gar einig über einen festen Transfer - doch Maatsen legte sein Veto ein! Er wollte sich lieber an der Stamford Bridge unter dem neuen Trainer Mauricio Pochettino durchsetzen, als beim Aufsteiger Burnley Stammspieler zu sein.

Ein mutiger Verbleib in London, der nicht belohnt wurde. Denn in der vergangenen Hinrunde kam Maatsen bei Chelsea nur auf 199 Einsatzminuten in der Premier League, von denen er nur zwölf Minuten hinten links spielte.

Bei Chelsea nur vierte Wahl als Linksverteidiger

Pochettino setzte den dynamischen Niederländer lieber auf den offensiven Flügeln ein. Hinten links war Maatsen hinter Ben Chilwell, Mark Cucurella und Shootingstar Levi Colwell nur vierte Wahl.

Wohl auch deshalb trat Maatsen nun seine vierte Leihe an - und seine erste außerhalb Englands. Auf die Stationen bei Charlton Athletic (dritte Liga), Coventry und Burnley (jeweils zweite Liga), folgt nun die Bundesliga mit dem BVB.

Der 21-Jährige, im vergangenen Herbst erstmals für die niederländische Nationalmannschaft nominiert, verspricht sich vom BVB mehr Einsatzzeiten und schielt gar auf die EM-Teilnahme mit Oranje.

Burnley wollte 35 Millionen Euro für Maatsen zahlen

Aber auch Borussia Dortmund darf sich auf Maatsen freuen. Denn dass der FC Burnley im Sommer stolze 35 Millionen Euro bot, um Maatsen fest zu verpflichten, hat gute Gründe.

“Wir sind sehr glücklich über die Zeit, in der er bei uns war”, sagte Kompany im Oktober über Maatsens Saison in Burnley. In 39 Championship-Spielen für die Clarets gelangen Maatsen vier Tore und sechs Vorlagen, zudem wurde er in die Elf der Saison gewählt.

Dabei besonders herausragend seine Zweikampf-Führung und Passstatistik. So eroberte Maatsen pro Partie mehr als sieben Bälle zurück, spielte mehr Pässe als 96% aller Verteidiger ligaweit - und gewann 68% seiner Zweikämpfe.

Nun gilt es für den jungen Niederländer, wieder an seine Form aus Englands zweiter Liga anzuknüpfen.

Maatsen: „Dortmund hat sich intensiv um mich bemüht“

„Borussia Dortmund hat sich intensiv um mich bemüht. Ich verfolge den BVB und seine Fans schon länger, war im Herbst 2022 sogar beim Champions-League-Spiel in Manchester, um das Team live auf dem Rasen zu sehen“, ließ sich Maatsen in der Vereinsmitteilung zitieren.

Auf eine Sache in Dortmund blicke er besonders gerne voraus: „Ich verspreche, dass ich alles für den Erfolg der Mannschaft geben werde und freue mich riesig auf die Gelbe Wand.“