„90 Minuten schafft er noch nicht. Aber allein in 20, 30 Minuten macht Sancho etwas mit einem Gegner“, beschrieb BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl die aktuelle Verfassung von Jadon Sancho.
Terzics Fingerzeig an Reus und Co.
Ein Einsatz des verlorenen Sohnes scheint schon am Samstag gegen Darmstadt nicht unrealistisch zu sein. Auch BVB-Coach Edin Terzic bescheinigte dem Rückkehrer einen guten ersten Eindruck: „Jadon ist mit einem riesigen Lächeln auf dem Trainingsplatz aufgetaucht. Er ist gesund und hat in den letzten Wochen viel trainiert.“ Aussagen, bei denen der eine oder andere BVB-Star ins Schwitzen kommt. Sollte Sancho tatsächlich annähernd an seine frühere Leistung rankommen, würde das auch bedeuten, dass bisher etablierte offensive Außenspieler weichen müssten.
Sieben BVB-Stars streiten sich um zwei Stammplätze
Mit Sancho streiten sich dann insgesamt sieben BVB-Profis um die zwei Außenposition im Terzic-System: Jamie Bynoe-Gittens, Marco Reus, Donyell Malen, Karim Adeyemi, Samuel Bamba und auch Giovanni Reyna. Fünf von ihnen droht in Zukunft der Platz auf der Bank!
„Erstmal erwarten wir von jedem eine Leistungssteigerung, egal ob er auf dem Platz stand oder ob er eher eingewechselt wird.“ Ein klarer Fingerzeig von Edin Terzic. Als unverzichtbar hat sich, laut dem BVB-Coach, in der aktuellen Saison noch keiner erwiesen: „Wir erwarten von jedem, dass er seine persönliche Situation verbessert – durch Leistungen im Training und im Spiel.“
Reus, Malen oder Bynoe-Gittens? Wer muss auf die Bank?
In der bisherigen Saison testete Terzic immer wieder neue Konstellationen auf den Außenpositionen. Eine bevorzugte Spieler-Besetzung kristallisierte sich dabei nicht nachhaltig heraus. Der bislang erfolgreichste und am häufigsten eingesetzte Dortmunder Außenspieler, Donyell Malen (23 Einsätze, 6 Tore, 2 Vorlagen), hat aktuell, so scheint es, die Nase vorn.
Reus und Sancho verbindet ein freundschaftliches Verhältnis, trotzdem könnte sein englischer „Kumpel“ auch derjenige sein, der dafür sorgt, dass sich Reus in Zukunft öfter auf der Bank wiedersehen wird. In der erfolgreichen BVB-Saison 20/21 (Pokalsieg) stürmten die beiden noch zusammen auf den Flügeln. Die Tendenz für diese Konstellation: Eher unwahrscheinlich!
Das liegt vor allem auch an den Leistungen eines Jungspunds: Jamie Bynoe-Gittens war in den letzten Spielen vor Weihnachten einer der wenigen Lichtblicke in schwarz-gelb. Der 19-Jährige spielte stark und konnte vor allem wegen seiner außergewöhnlichen Qualitäten im Eins gegen Eins auf sich aufmerksam machen. Für ihn kommt die Sancho-Rückkehr zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.
BVB-Eigengewächs droht Kader-Aus
In zweiter Reihe für die Sancho-Position stehen Reyna, Bamba und Adeyemi bereit. Der aktuell noch lädierte Karim Adeyemi wird sich wohl erstmal hintenanstellen müssen. Den zuletzt so verletzungsanfälligen Reyna sieht Terzic dagegen ohnehin eher „auf der Zehner- oder Achter-Position“. Für Eigengewächs Samuel Bamba, der im letzten Spiel 2023 gegen Mainz sein Debüt feierte, wird in Zukunft wohl eher keine Spielzeit mehr überbleiben, er könnte womöglich komplett aus dem Kader rutschen.
Terzic befürwortet „gesunden Konkurrenzkampf“
Nach SPORT1-Informationen plant der BVB nicht damit, noch jemanden abzugeben. Ein konkretes Angebot für einen der Außenspieler würden sich die Verantwortlichen aber mit Sicherheit angucken. Klar ist: Auf der Sancho-Position haben die Dortmunder, sollte der Engländer funktionieren, aktuell ein Überangebot.
„Bei Borussia Dortmund möchten wir auf jeder Position einen gesunden Konkurrenzkampf haben“, meinte Terzic. Die Rückkehr von Sancho birgt aber auch die Gefahr, dass der gesunde Konkurrenzkampf durch die Überbesetzung auf den Außenpositionen zu einer Unzufriedenheit unter den Spielern führt.