Er war zweifacher Weltfußballer, fünffacher Deutscher Meister und gewann jeweils als Spieler und Trainer den WM-Titel. Franz Beckenbauer, der am Sonntag gestorben ist, gehörte unumstritten zu den prägendsten und wichtigsten Persönlichkeiten in der Geschichte des deutschen Fußballs.
Eine Ikone mit Licht und Schatten
Doch auch außerhalb des Platzes genoss er als Mensch hohes Ansehen. Der „Kaiser“, wie der mittlerweile 78-Jährige genannt wurde, gilt als Vater des Sommermärchens 2006 und machte sich auch als Werbeikone und Stiftungsgründer einen Namen.
Eine Chronologie seiner Karriere
Der 90-minütige ARD-Dokumentarfilm „Beckenbauer“, welcher vom Bayrischen Rundfunk produziert wurde und am Montagabend um 20.15 Uhr in der ARD zu sehen sein wird, beleuchtet das Lebenswerk der Ikone.
Wegbegleiter wie Günter Netzer, Paul Breitner und Sepp Maier sowie Politiker wie Joschka Fischer und der vor kurzem verstorbene CDU-Politiker Wolfgang Schäuble beschreiben, welche Rolle Beckenbauer in ihrem Leben gespielt hat. Auch Bruder Walter Beckenbauer gibt Einblicke in die Kindheit und spricht über seine komplexen Beziehungen zu seinem Bruder.
Der Film der Autoren Philipp Grüll und Christoph Nahr zeigt natürlich auch die sportliche Reise Beckenbauers durch seine Karriere. 1965 der Aufstieg mit dem FC Bayern in die Bundesliga, 1974 der WM-Titel im eigenen Land als Kapitän, seine Gastspiele in den Vereinigten Staaten in New York City und natürlich der WM-Triumph 1990 in Italien als Bundestrainer.
Nicht alles glänzt im Leben des „Kaisers“
Doch die Doku zeigt nicht nur die schönen und glorreichen Momente der Karriere des „Kaisers“. Das dunkle Kapitel rund um die WM-Vergabe 2006 begleitet Beckenbauer bis heute - wie auch die 5,5 Millionen Euro, die er für seine Rolle als angeblich ehrenamtlicher WM-Macher bekam. Beckenbauer selbst hatte öffentlich dazu bis zu seinem Tod geschwiegen.
Auch Beckenbauers Spruch zur WM in Katar 2022, er habe dort noch keine Sklaven gesehen, ist Teil der der letzten 15 Minuten des Films, die Eindruck bei den Zuschauern hinterlassen sollen.
Schon seit geraumer Zeit lebte Beckenbauer in Salzburg zurückgezogen aus der medialen Öffentlichkeit.
Schon seit dem 2. Januar ist der Dokumentarfilm in der ARD Mediathek zu sehen.