Die Zeit der Ausreden ist vorbei! Der Entschluss „pro Terzic“ ist beim BVB vor allem auch ein Fingerzeig der Bosse in Richtung Mannschaft. Jeder einzelne Spieler ist jetzt gefordert, in der Rückrunde konstant starke Leistungen zu zeigen.
Das ist Dortmunds neues Transferziel
Trotzdem ist mit der Entscheidung nicht jedes schwarz-gelbe Problem gelöst.
Verstärkung des BVB-Kaders – Transferziel: Außenverteidiger
Die BVB-Spieler relaxen schon im Weihnachtsurlaub. Für Sportdirektor Sebastian Kehl wird es aber vermutlich keine ruhigen Weihnachten werden. Denn Dortmund will, Dortmund muss auf dem Transfermarkt tätig werden. Ganz oben auf der Prioritätenliste: Ein Außenverteidiger.
Auch, weil Julian Ryerson für den Jahresstart ausfällt und Ramy Bensebaini beim Afrika Cup verweilt. Der Fokus soll dabei auf Spieler gerichtet werden, die der Mannschaft sofort weiterhelfen können. Anders also als die herkömmliche Transfer-Philosophie des BVB, junge, entwicklungsfähige Spieler zu holen.
Weil Ferdi Kardioglu (Fenerbahce Istanbul; 30 Millionen Euro) zu teuer ist, hat der BVB ein neues Transferziel im Blick: Sergio Reguilón.
Der 27 Jahre alte Spanier ist von Tottenham Hotspur an Manchester United ausgeliehen, spielt dort aber nur eine Nebenrolle (7 Liga-Einsätze, bloß einmal über 90 Minuten). Reguilón kann seine Leihe im Januar selbst beenden. Der BVB strebt offenbar eine sechsmonatige Leihe mit anschließender Kaufoption (Marktwert 10 Millionen Euro) an.
Gute Nachricht: Durch den Einzug ins Viertelfinale der Champions League (9,6 Millionen Euro) und durch die im Sommer erwartbaren Bonuszahlungen für Erling Haaland und Jude Bellingham (rund 10 Millionen Euro) sind die Kassen nicht ganz leer.
BVB-Krise - Zusammenrücken ist angesagt
Durch die sportliche Krise (Aus im DFB-Pokal; Platz 5 in der Bundesliga) wurden zunehmend kritische Stimmen aus der Mannschaft und der Führung laut. Zu Beginn der Saison zeichneten sich zwei Lager ab - auch, wenn das die BVB-Bosse dementierten.
Nach dem Läster-Vorfall und dem damit verbundenen Aus von Kehls Vertrautem Slaven Stanic wurde vor allem die Macht des Sportdirektors geschwächt. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke muss Kehl wieder stärken. Denn Kehl ist, gerade in der Kaderzusammenstellung, enorm wichtig.
In der Winterpause, speziell im Trainingslager in Marbella (3. bis 9. Januar) muss die BVB-Führung wieder zusammenrücken und an einem Strang ziehen.
Kehls Ansage „Es gibt nur ein Lager und das heißt Borussia Dortmund“ muss endlich wieder sichtbar werden. Die weitere Zusammenarbeit mit Terzic war ein erster Schritt.
BVB muss zurück zu seiner Offensiv-DNA
Die BVB-Verantwortlichen glauben an einen Umschwung unter Edin Terzic und an eine ähnlich furiose Rückrunde wie in der vergangenen Saison (13 Siegen, 3 Unentschieden, 1 Niederlage). Maßgeblichen Anteil daran hatte damals auch die Spielweise: Offensiv, dominant, aggressiv gegen den Ball.
Dass Terzic in der Hinrunde, wie gegen Paris und Leverkusen, auf einen defensiven Ansatz setzte, sorgte für Unverständnis und sogar Unmut - auch bei den Spielern.
Das Spielerpotenzial gibt einen „BVB-typischen“ Ansatz her. Der blitzte auch schon in der Hinrunde vereinzelt auf. Terzics Auftrag muss sein, eine klare Spielphilosophie zu vermitteln. Die Spieler und auch die lange Zeit so Spektakel-verwöhnten BVB-Fans werden es ihm danken.
Die Theorie ist einfach: Der BVB muss zu seinen Tugenden, die in letzter Zeit etwas verstaubt und angekratzt wurden, zurückkehren. Nur so kann der Umschwung gelingen und die Rückrunde ähnlich erfolgsversprechend werden, wie in der vergangenen Spielzeit. Gefordert ist jeder im Verein.
Allein das in die Praxis umzusetzen, wird eine Mammutaufgabe.