Die nimmermüden Titelsammler von Manchester City haben das erfolgreichste Jahr ihrer Historie mit dem Triumph bei der Klub-WM gekrönt. Im Finale von Dschidda setzte sich der favorisierte Champions-League-Sieger gegen das brasilianische Spitzenteam Fluminense Rio de Janeiro 4:0 (2:0) durch und holte den fünften Titel in diesem Jahr.
Klub-WM endet im Handgemenge
Bei hohen Temperaturen in Saudi-Arabien sorgte Weltmeister Julian Alvarez (1.) mit seinem Treffer nach wenigen Sekunden für einen perfekten Einstand der Mannschaft von Teammanager Pep Guardiola. Fluminenses Abwehrspieler Nino (27.) unterlief zudem ein Eigentor. Phil Foden (72.) und erneut Alvarez (88.) nahmen den Brasilianern jede Hoffnung auf ein Comeback.
„In Manchester werden wir jetzt deswegen keine Parade abhalten, aber ich habe meinen Spielern schon gesagt, dass wir uns an diesem Triumph auf ewig erinnern werden“, sagte Guardiola nach dem Spiel.
ManCity setzte damit die beeindruckende Serie europäischer Sieger bei der Klub-WM fort. Zum elften Mal nacheinander und zum insgesamt 16. Mal ging der Triumph an ein Team aus Europa, 2012 hatte Corinthians Sao Paulo gewonnen und damit den vierten und bislang letzten Sieg eines Teams aus Südamerika geholt.
Guardiola betonte: „Ich habe das Gefühl, dass wir ein Kapitel abgeschlossen haben. Der Job ist erledigt, es gibt nichts mehr zu gewinnen, es ist vorbei.“ Um den Satz nicht nach Abschied klingen zu lassen, schob er hinterher: „Jetzt kaufen wir eben zu Weihnachten ein neues Buch und öffnen ein neues Kapitel.“
Vor der Siegerehrung fliegen die Fäuste
Auf dem Weg zur Siegerehrung kochte die Stimmung jedoch noch einmal hoch! Felipe Melo, der unter anderem bei Juventus Turin und Galatasaray Istanbul unter Vertrag stand, brannten die Sicherungen durch und schubste Citizens-Kapitän Kyle Walker. Anschließend kam es zu einem Handgemenge, dass erst von den beiden Trainerstäben beendet werden konnte.
Grund für den Streit soll Jack Grealish gewesen sein. Melo sagte nach der Siegerehrung: „Heute war Grealish respektlos gegenüber der Institution Fluminense und das werde ich niemals zulassen. Er hat am Ende des Spiels ‚Olé' geschrien. Das ist für die Fans, die Fans können das rufen.“
Der 40-Jährige, der bereits als Hitzkopf bekannt ist, fuhr fort: „Für die Idioten, die sich als Journalisten bezeichnen und bereits behauptet haben, dass ich Unruhe gestiftet habe: Ich habe keine Unruhe gestiftet, im Gegenteil, ich bin hingegangen, um Martinelli zu verteidigen, der in die Enge getrieben wurde. Und ich würde es wieder tun. Ich bin ein Kämpfer.“
Auf X (ehemals Twitter) wies Grealish die Anschuldigungen des Portugiesen zurück. „Ich habe nicht ein Mal Olé gerufen“, schrieb der 28-Jährige.
Haaland darf im Finale nicht ran
Manchesters Triumph war auch ohne Torjäger Erling Haaland nie gefährdet. Weil der Norweger beim Sieg im Halbfinale gegen die Urawa Red Diamonds aus Japan nicht im Kader gewesen war, durfte er auch im Finale nicht zum Einsatz kommen.
Sein Vertreter Alvarez zeigte, dass auf ihn Verlass ist: Nachdem Nathan Ake den Pfosten getroffen hatte, verwertete der Argentinier den Abpraller zur frühen Führung.
Das gab dem klaren Favoriten aus Manchester weiter Selbstvertrauen - beim nächsten Treffer half aber der Gegner mit. Nino lenkte einen Schuss von Foden unglücklich ins eigene Tor ab, dann verhinderte Torhüter Ederson mit einer starken Parade kurz vor der Pause den Anschlusstreffer der Brasilianer (40.).
Vierter englischer Titelträger
Auch im zweiten Durchgang bestimmte der englische Meister das Geschehen, drängte aber nicht vehement aufs dritte Tor. Mit gewohnt viel Ballbesitz und Geduld legte sich Guardiolas Team den Gegner zurecht - und schlug dann durch Foden und Alvarez doch nochmal zu.
Vor dem Triumph von Dschidda hatte Manchester die englische Meisterschaft, den FA-Cup, den europäischen Supercup und die Champions League gewonnen. Bei der Klub-WM ist ManCity nun nach Manchester United, dem FC Liverpool und dem FC Chelsea der vierte englische Titelträger.
Bei der nächsten Ausgabe der Klub-WM im Jahr 2025 sind die Rollen nicht so klar verteilt wie beim bisherigen Format: Dann werden 32 Mannschaften am Start sein, die in einer Gruppenphase und anschließender K.o.-Runde gegeneinander antreten. Auch der deutsche Rekordmeister Bayern München ist bei der Premiere in den USA dabei.
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Mit Sport-Informations-Dient (SID)