Als am Dienstagmittag bei der Pressekonferenz vor dem Pokalspiel beim VfB Stuttgart (20.45 Uhr im LIVETICKER) der Dortmunder Pressesprecher Sven Westerschulze einschritt, war die Personalie Slaven Stanic intern schon abgehandelt.
Muss jetzt auch Kehl bangen?
Cheftrainer Edin Terzic wollte gerade ausholen, da grätschte Westerschulze bei einer Frage über Stanic dazwischen und verhinderte die Antwort des BVB-Coaches.
Warum die Frage so brisant war, zeigte sich dann nur kurze Zeit später, als die Westfalen das Aus ihres erst im Sommer installierten Sport-Koordinators offiziell verkündeten.
Stanic soll über Terzic gelästert haben
Doch nicht nur für den Geschassten selbst war die Trennung eine Hiobsbotschaft - auch für Sebastian Kehl dürfte es schon bessere Tage in der Dortmunder Geschäftsstelle gegeben haben.
Stanic galt in BVB-Kreisen als enger Vertrauter des Sportdirektors. Seit die Bild kürzlich von einem Vorfall während des Heimspiels in der Champions League gegen den AC Mailand (0:0) berichtete, als der 49-Jährige in der Loge über Terzic gelästert haben soll, stand dieser unter Druck.
Mit dem Stanic-Aus bekommt Kehl fraglos einen Dämpfer, der die interne Macht des Managers schwächt - dennoch sitzt er nach SPORT1-Informationen weiterhin fest im Sattel.
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und Berater Matthias Sammer sind weiterhin von der Philosophie ihres Sportdirektors überzeugt, der nicht nur dank seiner BVB-DNA der richtige Mann am Ruder der Borussia ist.
Kehl sitzt fest im Sattel
Der frühere Nationalspieler bemühte sich am Dienstagnachmittag darum, die Wogen zu glätten. Er habe im Zuge der Berichterstattung über Stanic gelesen, „dass es bei uns verschiedene Lager geben soll. Das ist Blödsinn“, stellte Kehl im kicker klar.
Er ergänzte: „Wir hatten zuletzt intensive Gespräche, in denen wir gemeinsam zu dem Schluss gekommen sind, dass wir nicht mehr überzeugt davon waren, in dieser Konstellation erfolgreich arbeiten zu können.“
Die Konstellation zwischen Kehl und dem BVB dürfte dagegen Bestand haben. Möglich scheint allenfalls, dass sich der Dortmunder Sportdirektor selbst Gedanken über die Zukunft beim BVB macht. Andersrum wohl eher nicht.