Elefantenrunde beim BVB! Die Bosse von Borussia Dortmund sitzen am heutigen Donnerstag gemeinsam mit Trainer Edin Terzic zur Krisensitzung zusammen. Inhalt: Wie kann die sportliche Talfahrt beendet werden? Ist Terzic noch der richtige? Vier Optionen gibt es, für welche entscheidet sich der BVB?
Das passiert auf dem BVB-Krisengipfel
Der BVB spielt die schlechteste Saison seit sechs Jahren. Im Verein gibt es aber auch abseits des Platzes Unruheherde: Spieler, die mit Terzic und seiner Spielweise nicht zufrieden sind, Störgeräusche in der Führung. Die schwarz-gelbe Elefantenrunde wird Aufschluss darüber geben, wie es nach Weihnachten im Verein und mit Terzic weitergeht.
BVB-Krisensitzung - Option 1: „Tabula rasa“
Der radikalste Schritt würde bedeuten, dass nicht nur Trainer Terzic, sondern mindestens auch Sportdirektor Sebastian Kehl ihre Posten räumen müssten. Der BVB würde somit, neben der sportlichen Talfahrt, vor allem vor personellen Problemen stehen. Kandidaten stehen, insbesondere für den Sportdirektor-Posten, nicht bereit.
Gerade vor dem Hintergrund, dass Dortmund im Winter-Transferfenster (01.01.-01.02.24) tätig werden muss, wäre das wohl die komplizierteste Möglichkeit. Die radikalste Option ist gleichzeitig aber auch die unwahrscheinlichste.
BVB-Krisensitzung - Option 2: Terzic wirft das Handtuch
Dass ein Trainer von sich aus zu der Entscheidung kommt, nicht mehr der richtige Mann zu sein, ist die nobelste aller Trennungen. Gerade bei Trainern, die, wie Terzic, eine hohe Identifikation mit dem Verein haben, gilt das als aufopfernd. Beispiele hierbei sind Jürgen Klopp (BVB, 2015) oder jüngst auch Bo Svensson (Mainz 05, 2023).
Der Legenden-Status im Klub wird dadurch oftmals sogar noch gestärkt. Edin Terzic sprach nach dem Mainz-Spiel von einem „klaren Auftrag“, den er und die Mannschaft hätten. Und der laute: Weitermachen.
Außerdem wies er auf seinen „Vertrag bis 2025″ hin. „Damit habe ich dokumentiert, wie gerne, und wie lange ich bei diesem Verein bleiben möchte.“ Das Edin Terzic also von sich aus das Handtuch wirft, gilt als unwahrscheinlich.
BVB-Krisensitzung - Option 3: Terzic muss gehen
Die Kritik an Terzic wird immer lauter. Nicht nur von den Fans, die zunehmend weniger an den Umschwung unter dem Coach glauben, sondern auch intern. Einige Spieler, auch Stammkräfte, sind unzufrieden, beschwerten sich jüngst bei Terzic über die Spielweise.
Auf der anderen Seite will sich auch niemand – zumindest öffentlich - gegen den BVB-Coach stellen. Kapitän Emre Can meinte, „es liegt nicht immer am Trainer“, Julian Brandt versicherte, dass er „kein Problem mit dem Trainer“ habe. Andere, wie Torwart Gregor Kobel, schweigen zur Trainerdiskussion gänzlich.
Rückendeckung hat Terzic vor allem von den Bossen. Allen voran: Hans-Joachim Watzke. Der BVB-Boss ist kein Typ, der dem Druck - sowohl von außen, als auch intern von Spielern - kampflos nachgeben würde. Außerdem sprach Watzke davon, mit Terzic beim BVB eine „Ära prägen“ zu wollen.
Watzke wird am Ende den Daumen heben oder senken. Dass er jetzt umlenkt und von seiner Unterstützung zu Terzic abrückt, gilt trotz aller Kritik der letzten Wochen als eher unwahrscheinlich.
BVB-Krisensitzung - Option 4: Alles bleibt, wie es ist
„So kann es nicht weitergehen“, knurrte Can nach dem Pokal-Aus gegen Stuttgart. Wird es aber wohl. Denn Watzke ist kein Fan von „Schnellschüssen“.
Hoffnung auf Besserung gibt den Verantwortlichen vor allem die vergangene Rückrunde. Damals spielte der BVB eine ähnlich schwache Hinrunde (Platz 6), überzeugte nach Weihnachten aber mit 13 Siegen aus 17 Spielen (3 Unentschieden, 1 Niederlage) und wurde am Ende fast Meister.
Als Wendepunkt galt das Trainingslager in Marbella, das auch diese Winterpause ansteht (03.01.-09.01.24). Dort rückte die Mannschaft zusammen, und der Verein schaffte mit Terzic die Kehrtwende. Sollte der Verein weiter an Terzic festhalten, ist das auch ein Fingerzeig der Verantwortlichen an die (unzufriedenen) Spieler. Vor allem die würden dann in die Pflicht genommen werden.
Vieles deutet auf ein personelles „Weiter so“ hin. Das Ergebnis der Sitzung wird heute, spätestens morgen, durchsickern. Egal, wie es lautet, alle Probleme des BVB werden sich dadurch dennoch nicht in Luft auflösen.