Was für ein gebrauchter Abend für Mats Hummels! Der Routinier verlor mit seinem BVB nicht nur mit 2:3 gegen RB Leipzig, sondern sah auch bereits in der 15. Minute die Rote Karte.
Hummels reagiert nach Platzverweis
Kurz nach Ende der Partie reagierte Hummels auf X (ehemals Twitter). Er lobte seine Teamkollegen und die Fans für die Moral. Die BVB-Stars hatten in Unterzahl bis zum Schluss um einen Punkt gekämpft. Gleichzeitig entschuldigte sich der DFB-Star. „Die Niederlage geht auf meine Kappe, ich darf da niemals zur Grätsche runtergehen und die Jungs dadurch 80 Minuten mit einem Mann weniger auf dem Feld lassen.“
Genauso sah es auch Trainer Edin Terzic nach der Partie am Sky-Mikrofon: „Mats weiß es selber, er darf da nicht runter gehen. Nicht in dieser Aktion und besonders auch nicht in dieser Spielminute“, kritisierte er seinen Abwehrboss. „Wenn wir in der 75. oder 80. Minute sind können wir das Risiko gehen. Aber hier müssen wir das Tor in Kauf nehmen, dass wir das Tor schlucken aber wenigstens zu elft weiterspielen.“
Auch Julian Brandt war dieser Meinung. „Er kann ihn halt auch am Ende das Tor schießen lassen“, sagte der Mittelfeldspieler. Er betonte allerdings auch die starken Leistungen von Hummels in den vergangenen Wochen. „Das Einzige, worüber man diskutieren kann, ist: Dann lass ihm das 1vs.1 gegen Greg, der ist ein fantastischer Torwart. Aber das hat Mats sich am Ende dann sicher auch anders vorgestellt.“
Hummels grätscht Openda um
Was war passiert? Nach einem weiten Pass auf RB-Stürmer Lois Openda lief der 23-Jährige frei auf das Dortmunder Tor zu. Hummels sprintete hinterher und versuchte kurz vor dem Abschluss mit einer Grätsche den Ball noch wegzuspitzeln. Der BVB-Star war allerdings zu spät und traf nur den Mann.
Schiedsrichter Sven Jablonski zeigte dem 34-Jährigen zunächst Gelb und entschied auf Strafstoß. Der Videobeweis musste anschließend zwei entscheidende Situationen klären.
Unklar war zunächst, ob Openda beim Zuspiel im Abseits stand, oder mit Hummels auf gleicher Höhe war. Die zweite, noch strittigere Situation, entschied über Strafstoß oder Freistoß und damit auch über einen möglichen Platzverweis.
Schiedsrichter korrigiert Entscheidung
Der Leipziger Stürmer ging zwar eindeutig im Sechzehner der Dortmunder zu Boden, jedoch begann der Kontakt nach Ansicht des Videoschiedsrichters bereits außerhalb. Jablonski nahm nach dem einige Minuten andauernden Check den Elfmeter zurück, gab Freistoß und wechselte die Kartenfarbe an Hummels von Gelb auf Rot. Bei einem Foul im Strafraum wäre eine Gelbe Karte in Ordnung gewesen, da Hummels die Intention hatte, den Ball zu spielen.
Hummels, der sofort wusste, wie ihm geschah, gab dem Schiedsrichter die Hand und ging vom Platz. Edin Terzic reagierte wenige Minuten später und brachte Niklas Süle für Offensivspieler Jamie Bynoe-Gittens.
Eindeutig war die Entscheidung auch nach Ansicht der Bilder allerdings nicht. Co-Kommentator Lothar Matthäus sagte am Sky-Mikrofon: „Ich will mich nicht mit dem Schiedsrichter streiten, aber für mich war das kein Elfmeter.“
Den bis dato letzten Platzverweis sah Hummels im Jahr 2019 beim 2:1-Sieg bei Hertha BSC Berlin. Das Kuriose: Auch damals war es Jablonski, der den Nationalspieler mit Gelb-Rot vom Platz stellte.