Dank des derzeit untrüglichen Torriechers von Michael Gregoritsch ist der SC Freiburg unterwegs in Richtung Europacup und hat die Abstiegsängste des 1. FC Köln geschürt. Die Breisgauer gewannen am Sonntag durch einen Treffer und eine Vorlage des Österreichers 2:0 (0:0) - diesmal gegen zehn Rheinländer. Der SC feierte den dritten Sieg in Folge.
Gregoritsch verschärft Köln-Krise
Der sieben Minuten zuvor eingewechselte Gregoritsch traf in der 72. Minute für die Freiburger, später legte er Roland Sallai (90.+5) das 2:0 auf. Gregoritsch hatte schon in den zurückliegenden beiden Partien (1:0 beim FSV Mainz 05, 1:0 beim VfL Wolfsburg) die entscheidenden Tore erzielt.
Ein zufriedener Gregoritsch gab nach der Partie bei DAZN zu, dass sein Treffer glücklich zustande kam: „Der (Timo Anm. d. Red.) Hübers rutscht aus, da hatte ich Glück - den muss ich natürlich machen.“ Die Reisestrapazen machen dem Österreicher jedoch zu schaffen: „Ich merk die Reisestrapazen, ich bin gestern noch sehr kaputt gewesen. Das ich in den letzten Spielen getroffen habe, macht es für mich natürlich einfacher.“
Bonbons und Schokotaler sorgen für Unterbrechung
Die Kölner, bei denen Abwehrchef Jeff Chabot in der 62. Minute die Gelb-Rote Karte sah, kassierten nach zwei Partien ohne Niederlage wieder einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Christian Keller, Geschäftsführer in Köln, sprach nach der Partie von einer berechtigten Roten Karte.
Der FC bleibt mit lediglich zehn Punkten auf dem Konto im Tabellenkeller. Zum Jahresabschluss am Mittwoch wartet auf die Kölner das richtungweisende Duell bei Union Berlin.
Die 34.700 Zuschauer im ausverkauften Freiburger Stadion sahen zu Beginn kaum gefährliche Szenen. Nach zwölf Minuten Stille protestierten die Fans dann auch in Freiburg gegen das grüne Licht des deutschen Profifußballs für den Einstieg eines Investors. Das Spiel musste für fünf Minuten unterbrochen werden, um die von den Rängen geworfenen Bonbons und Schoko-Goldtaler vom Platz zu bekommen.
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Gregoritsch bestätigt Topform
Als wieder Fußball gespielt wurde, übernahmen die Freiburger das Kommando. Echte Torchancen konnten sich die Breisgauer, die mit großer Spannung die Zwischenrunden-Auslosung in der Europa League am Montag erwarten, aber nicht erarbeiten.
Nach einer knappen halben Stunde wurde der Druck der Gastgeber immer größer, ein Tor lag in der Luft. Die Kölner, bei denen Leart Paqarada und Sargis Adamyan fehlten, hatten in der Defensive alle Hände voll zu tun. Die Baumgart-Elf konnte kaum für Entlastung sorgen.
Dennoch brachten die Kölner das torlose Remis in die Pause. Den Freiburgern, die auf Kapitän Christian Günter, Philipp Lienhart, Daniel-Kofi Kyereh und Maximilian Philipp verzichten müssen, fehlte das Durchsetzungsvermögen in der Offensive.
Im zweiten Durchgang sorgte Kölns Kapitän Florian Kainz als erster für Gefahr (47.). Viel mehr passierte nicht bis zur 60. Minute, das Spiel hatte wie schon in der ersten Hälfte kaum Höhepunkte zu bieten.
In der 62. Minute musste Chabot nach wiederholtem Foulspiel vom Feld. Die Freiburger, die zum Jahresabschluss am Mittwoch beim 1. FC Heidenheim antreten müssen, erhöhten in der Folge den Druck. Köln verteidigte mit Mann und Maus - Gregoritsch konnten sie aber nicht stoppen.