Spielmacher Emil Forsberg hat RB Leipzig bei seiner Abschiedsvorstellung ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk gemacht. Angeführt vom Schweden, der den Verein im Winter verlassen wird, siegte der DFB-Pokal-Sieger gegen den direkten Champions-League-Konkurrenten TSG Hoffenheim mit 3:1 (1:1). Mit 32 Punkten sprangen die Sachsen vorerst auf den Königsklassen-Rang drei - neun Zähler vor den Kraichgauern.
Forsberg-Wahnsinn zum Abschied
Forsberg wurde nach dem Spiel von den Fans bis zum Gehtnichtmehr abgefeiert: Nach Abpfiff waren laute „Emil Forsberg“-Rufe aus dem Publikum zu hören, das Sky-Interview wurde von den Teamkollegen unterbrochen, und Forsberg bekam eine Bierdusche.
„Ich kann es kaum glauben! Von so etwas träumt man. Aber alles hat ein Ende. Es fühlt sich unglaublich an. Ich liebe diesen Verein, die Stadt und die Fans. Es war mir eine Ehre für diesen Verein zu spielen“ untermauerte der Mann des Abends, dessen Abgang nach der Partie von RB bestätigt wurde.
“Wir verlieren einen Riesentypen“
Cheftrainer Marco Rose hob Forsberg nach der Partie noch einmal hervor: „Wir verlieren mit ihm einen Riesentypen“, aber er sei in Leipzig immer herzlich Willkommen.
Nationalspieler Lukas Klostermann (34.), Forsberg selbst (70.) und Mohamed Simakan (74.) trafen für die Leipziger, Ozan Kabak war nach einem Patzer von RB-Torwart Janis Blaswich (42.) für Hoffenheim erfolgreich.
Forsberg erlebt magischen Abend
Für Forsberg, der nach neun Jahren in Leipzig zu den New York Red Bulls in die MLS wechselt, war es ein ganz besonderes letztes Heimspiel im RB-Dress. Erst wurde er in der 66. Minute eingewechselt, dann erzielte er vier Minuten später das wichtige 2:1. Nach dem Jahresabschluss bei Werder Bremen am Dienstag wird der Schwede den Klub verlassen.
Der 32-Jährige war 2015 von Malmö FF nach Leipzig gekommen und feierte 2016 den Aufstieg in die Bundesliga. Mit RB gewann Forsberg 2022 und 2023 den DFB-Pokal und erreichte 2020 das Halbfinale der Champions League. Insgesamt erzielte der Offensivspieler 71 Tore in 324 Pflichtspielen für die Sachsen. Der Verein bedankte sich via X beim Ausnahmespieler.
Forsberg zunächst auf der Bank
„Wann und wie, das werden wir sehen, aber er wird auf dem Platz stehen“, hatte Rose im Vorfeld angekündigt. Zunächst saß Forsberg jedoch dick eingepackt auf der Bank und sah, wie die Leipziger Druck machten. Gesagt, getan! Als Forsberg für Christoph Baumgartner eingewechselt wurde, waren „Jetzt geht‘s los“-Sprechchöre aus dem Publikum zu hören.
Nach der Partie hielt Forsberg noch eine Rede vor den Fans: „Ich will einfach nur Danke sagen“, so der 32-Jährige unter anderem. Im Anschluss drehte Forsberg noch eine Ehrenrunde, sowohl der Offensivspieler als auch die Fans und seine Mitspieler waren vom emotionalen Moment überwältigt - Forsberg selbst kämpfte mit den Tränen.
Dabei musste Forsberg in Leipzig auch schwere Zeiten durchstehen: „Im Trainingslager 2015 war Emil ganz schön am Limit. Er überlegte damals, ob der Wechsel richtig war und ob er nicht lieber wieder zurück würde. Aber das hat sich ganz schnell gelegt“, berichtete sein Kumpel Yussuf Poulsen.
Ohne den verletzten Torjäger Wout Weghorst und den zu Anfang nach Infekt draußen sitzenden Maximilian Beier musste die TSG auf Konter hoffen. Andrej Kramaric (24.) traf nach einem solchen das Außennetz. Das dominante Team blieb aber Leipzig. Yussuf Poulsen (30.) hätte im Eins-gegen-Eins mit dem starken Baumann bereits die Führung erzielen müssen, was Klostermann vier Minuten später per Abstauber aus dem Getümmel übernahm.
Forsberg-Traumtor leitet Sieg ein
Weil RB die Überlegenheit nicht unmittelbar in das zweite Tor ummünzte - nach einem tollen Xavi-Solo parierte Baumann (36.) in höchster Not - kam Hoffenheim mit etwas Glück wieder ins Spiel. Nach Freistoß-Flanke von Robert Skov flog der herausstürmende Blaswich am Ball vorbei, den Kabak unter Einsatz seines gesamten Körpers zum Ausgleich ins Netz beförderte.
Direkt nach der Pause zeigte sich Leipzig weiterhin zwingender, wobei Xavi mit seinen Dribblings wie üblich brillierte. Als er seine Bewacher fünf Minuten nach Wiederbeginn mit Leichtigkeit abgeschüttelt hatte, zog der Niederländer ansatzlos ab - Pfosten. Rose drängte, unter anderem durch die Einwechslung Forsbergs, nun auf den Siegtreffer. Und tatsächlich schoss der 32-Jährige nach wunderbarer Vorlage von Lois Openda eiskalt ein. Auch vor Simakans Treffer war Forsberg an der Latte gescheitert.
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)