Nach den ersten Monaten von Naby Keita beim SV Werder lässt sich festhalten, dass viele Kritiker des Transfers bislang Recht behalten haben. Der bereits in Liverpool häufig verletzte Mittelfeldspieler konnte für Werder bisher nur drei Bundesligaspiele zwischen den fünften und siebten Spieltag absolvieren und fehlte davor und danach verletzt.
Werder gibt Fehler bei Top-Transfer zu
Clemens Fritz, Werders Leiter Profifußball, haderte im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1 insbesondere über die zweite Verletzung, die sich der Spieler am siebten Spieltag zugezogen hatte.
„Es war unglücklich, dass er sich im Spiel gegen Hoffenheim verletzt hat“, ärgerte sich Fritz und kündigte an, Vorsicht walten zu lassen. „Er hat es aufblitzen lassen, auch im Training, dass er Qualitäten hat. Die tun auch der Mannschaft gut, aber wir wollen ihm die Zeit geben, um richtig fit zu werden. Er ist jetzt auf einem guten Weg. Aber es ist bei ihm auch immer eine Frage der Belastungssteuerung“, verdeutlichte.
Fritz sieht Fehler ein: „Im Nachhinein ist man immer schlauer“
Fritz gab zu, dass man bei Keita womöglich zu ungeduldig vorgegangen ist, möchte aber auch keine Schuldzuweisungen treffen.
„Im Nachhinein war es zu früh, ihn in dem Spiel zu bringen. Man hat bei aber auch gemerkt, dass er mit den Hufen gescharrt hat. Er war bereit und wir hatten von den Trainingseindrücken ein gutes Gefühl. Im Nachhinein sind wir auch schlauer“, erläuterte der 42-Jährige. Dabei beklagte er aber auch das Pech, zumal die Auswechslung des Spielers “schon vorbereitet war“, ehe er „noch einen Lauf macht und sich dabei verletzt.“
Trotz der bislang so unglücklich verlaufenden Zusammenarbeit sprach Fritz dem Neuzugang aus Liverpool sein Vertrauen aus. „Das macht auch was mit dem Spieler, wenn immer über die Verletzungshistorie gesprochen wird. Er soll das Gefühl haben, dass wir komplett hinter ihm stehen und das vollste Vertrauen in ihn haben“, verdeutlichte der frühere Rechtsverteidiger.
Unklare Keïta-Zukunft: Afrika-Cup und Vertragsende
Keita hat inzwischen zwar seine Muskelverletzung überstanden, fehlte gegen Leverkusen aber krankheitsbedingt. In der kommenden Woche könnte er demnach sein Kader-Comeback geben, jedoch wird sich Werder gemäß der Aussagen von Fritz hüten, diesen zu schnell von Beginn an zu bringen.
Nach der Winterpause wird Keita wohl mit Guinea beim Afrika-Cup verweilen, ehe im Sommer auch schon sein Vertrag endet. Es ist völlig unklar, wie viel Werder noch vom eigentlich begnadeten Mittelfeldspieler profitieren kann.