Nicht einmal neun Minuten brauchte der FC Bayern, um im Bundesliga-Kracher bei Borussia Dortmund (4:0) für klare Verhältnisse zu sorgen. Dazu lieferte Harry Kane mal wieder einen Dreierpack ab und knackte so einen Uralt-Rekord der Bundesliga.
Trainer-Urgestein von Tuchel genervt
Selbst die in den vergangenen Wochen immer wieder wackelig wirkende Bayern-Abwehr stand sicher und verhalf so Manuel Neuer zu seinem zweiten Zu-Null-Spiel seit seiner Rückkehr.
Aus Bayern-Sicht hatte das Spiel also genug Sportliches geliefert, worüber Fußball-Deutschland diskutieren könnte. Das Hauptthema nach der 4:0-Gala ist jedoch Thomas Tuchels öffentlich ausgetragener Zoff mit den TV-Experten Didi Hamann und Lothar Matthäus.
Tuchel? „War eine Selbstdarstellung“
Ein Umstand, der Peter Neururer gewaltig nervt, wie er auf wettfreunde.net offenbarte. „Es ging nicht mehr um Fußball“, ärgerte sich der 68-Jährige, der auch als SPORT1-Experte am Dienstag im Fantalk die deutschen Champions-League-Spiele begleitet.
Statt nach dem Match über die Leistung seiner Mannschaft zu sprechen, ging es „nur noch um persönliche Dinge, die Tuchel austragen musste, austragen wollte, ja im Prinzip schon fast initiiert hat, in Bezug auf Didi Hamann und Lothar Matthäus“. Vor allem die Tatsache, dass der Bayern-Coach die Konfrontation aktiv gesucht hatte, prangert Neururer dabei an.
Es „war eine Selbstdarstellung“, kritisierte der langjährige Bundesligacoach das Verhalten Tuchels. Zu Beginn konnte er sich über den Zoff noch amüsieren. Gerade die Antwort, die Tuchel auf die Matthäus-Kritik gegeben hatte, empfand Neururer als „angemessen, das fand ich klasse“.
Matthäus sieht keine Fehde mit Tuchel
Danach hat es Tuchel jedoch übertrieben, wenn es nach Neururer geht: „Da hat er sich, glaube ich zumindest, keinen großen Gefallen damit getan, schon gar nicht bei der Mannschaft, um die es hier eigentlich gehen sollte.“ Vielmehr habe Tuchel die Bühne nach dem Sieg genutzt, „um diese Privat-Fehde auszutragen“.
Von einer eventuellen Fehde wollte jedoch zumindest Matthäus nichts wissen, wie er auf SPORT1-Nachfrage bestätigte. Tuchel stehe „natürlich unter Druck und ist enttäuscht über das Ergebnis am letzten Mittwoch (Aus im DFB-Pokal gegen Saarbrücken; Anm d. Red.)“, zeigte Matthäus Verständnis, fügte aber auch hinzu:
„Ich habe in den letzten sieben Monaten jetzt nicht wesentliche Schritte gesehen, die besser oder anders gemacht worden sind - und das habe ich gesagt.“ Als Experte sei es sein Recht, hier den Finger in die Wunde zu legen.