Der frühere FC-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge erwartet im Titelkampf der Fußball-Bundesliga eine schwierige Aufgabe für seinen Klub - und lässt am Erzrivalen Borussia Dortmund kein gutes Haar.
Rummenigge knöpft sich BVB vor
„Leverkusen macht es richtig gut und hat sich klug verstärkt“, sagte Rummenigge den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Sie verdienen großen Respekt, weil sie wirklich attraktiven Fußball spielen. Aber wir werden nicht nachlassen, das kann ich versprechen.“ Es werde aber „anspruchsvoll für uns, die Leverkusener da oben noch wegzuholen.“
FC Bayern: Rummenigge lobt Alonso
Rummenigge lobte zugleich Bayer-Coach Xabi Alonso, der einst auch in München spielte. „Für mich ist es überhaupt keine Überraschung, dass er jetzt diesen Erfolg hat“, sagte der 68-Jährige anlässlich seiner Aufnahme in die Hall of Fame im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund.
Und fügte an: „Er hat einen klaren Plan, er hat seine Laufbahn sehr systematisch aufgebaut: Er war in der Jugend bei seinem Heimatverein Real San Sociedad, dann in der zweiten Mannschaft. Er hat sich ganz bewusst die Zeit genommen, den Trainerberuf von Grund auf zu lernen. Spätestens da war mir klar, dass das mal ein großer Trainer wird.“
Zumal Alonso als Spieler auch nur mit den Besten der Trainer-Zunft zu tun gehabt hatte: „Rafael Benitez in Liverpool, Jupp Heynckes bei Bayern, Pep Guardiola bei Bayern, Carlo Ancelotti bei Real Madrid.“
Die Mannschaft des FC Bayern sieht Rummenigge dennoch gut aufgestellt. Man habe sich bewusst für einen kleineren Kader entschieden. Damit habe man unter anderem auch dem eigenen Nachwuchs mehr Chancen eröffnen wollen.
Rummenigge wirbt für Einsatz von Talenten
Der 19-jährige Aleksandar Pavlovic, der bereits einmal in der Startelf stand, sei dafür ein positives Beispiel. "Und so wünschen wir uns das", sagte Rummenigge: "Frans Krätzig hat auch gerade wie Pavlovic einen Profivertrag bis 2027 bekommen. Ich sehe das als Verpflichtung nicht nur gegenüber dem FC Bayern, sondern auch gegenüber dem deutschen Fußball."
Die großen Klubs, zu denen er neben dem FC Bayern auch Dortmund, Leverkusen und Leipzig zähle, müssten nicht nur besser ausbilden, „wir müssen den Jungs auch die Chance geben, zu spielen.“
Seitenhieb gegen den BVB
Das sei auch mit Blick auf die Nationalmannschaft wichtig. „Wir verlangen von unserer Nationalmannschaft, dass sie im nächsten Jahr Europameister wird, obwohl es da noch einige Lücken im Kader gibt“, sagte Rummenigge: „Aber wo sind denn die deutschen Spieler, mit denen man die schließen kann?“
In dem Zusammenhang ließ der frühere Vorstandsvorsitzende denn auch kein gutes Haar insbesondere am BVB: „Es gab im deutschen Fußball einen Jugendwahn, es wurden viel zu viele Transfers gemacht, um ein Geschäftsmodell zu kreieren, in dem die Spieler später mit Gewinn verkauft werden. Auch hier in Dortmund“, so Rummenigge. „Und dann geht ein Sancho zu Manchester United, ein Haaland zu Manchester City, ein Bellingham zu Real. Das war aber nicht nur für Dortmund ein Verlust, die ganze Bundesliga verliert Attraktionen.“
-----
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)