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Merlin Röhl: Der nächste Star aus Freiburgs Talent-Riege?

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Merlin Röhl: Der nächste Star aus Freiburgs Talent-Riege?

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Der neue Shootingstar der Liga

Beim SC Freiburg rückt ein vielversprechendes Talent immer stärker in den Fokus. Nach seinem ersten Treffer in der Europa League beweist Merlin Röhl mit einer beeindruckenden Einzelaktion auch in der Bundesliga seinen Torriecher.
Freiburg-Youngster Merlin Röhl erzielt mit einem Mega-Solo durch die gesamte Leipziger Defensivabteilung sein erstes Bundesliga-Tor.
Beim SC Freiburg rückt ein vielversprechendes Talent immer stärker in den Fokus. Nach seinem ersten Treffer in der Europa League beweist Merlin Röhl mit einer beeindruckenden Einzelaktion auch in der Bundesliga seinen Torriecher.

Ob Matthias Ginter, Nico Schlotterbeck oder Oliver Baumann - über den SC Freiburg hat bereits eine ganze Reihe an Spielern den Sprung zum gestandenen Bundesliga-Profi geschafft. Der 21-jährige Merlin Röhl ist ein weiteres aufstrebendes Talent, das sich nun auf dem besten Weg befindet, einen Namen zu machen.

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Auch wenn die Partie am 11. Spieltag gegen RB Leipzig mit 1:3 verloren ging, konnte der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler über sein erstes Bundesliga-Tor jubeln. Dabei handelte es sich nicht um irgendeinen Treffer, sondern um einen Spielzug auf dem Lehrbuch, mit dem Röhl die gesamte Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

Nach einer Balleroberung durch Ginter in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelangte der Ball zum jungen Freiburger, der von der Mittellinie aus mit hoher Geschwindigkeit über die linke Angriffsseite durchstartete. Drei Leipziger konnten den Dribbler nicht stoppen, darunter Lukas Klostermann, der als letzter Mann keine gute Figur machte. So erreichte Röhl mit einem geschickten Haken eine gute Schussposition und verwandelte sicher ins lange Eck.

Freiburg-Youngster erzielt seine ersten Tore

„Der Solo-Lauf von Merlin Röhl war überragend“, brachte es Teamkollege Vincenzo Grifo nach dem Schlusspfiff bei DAZN auf den Punkt. Röhl selbst analysierte sein Tor zum zwischenzeitlichen 1:1 sachlicher: „Der Gegner hat nach außen geschaut und nicht mich, sondern meine Gegenspieler aufgenommen. Ich hatte einfach Platz, um reinzugehen. Am Ende war es ein bisschen glücklich, dass ich an Klostermann vorbeigekommen bin.“

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Doch Röhls Erfolg basiert nicht nur auf Glück. Bereits unter der Woche in der Europa League beim 5:0-Sieg gegen Backa Topola hatte sich der deutsche U21-Nationalspieler in die Torschützenliste eingetragen.

In der 24. Minute erzielte er nach einem Zuspiel von Maximilian Eggestein sehenswert das 1:0, sein erstes Tor im Freiburg-Trikot. Darüber hinaus strahlte er viel Präsenz und Torgefahr aus.

Offensive Rolle lässt Röhl aufblühen

Nach dem Leipzig-Spiel wurde Röhl auf die für ihn erfolgreiche Woche angesprochen, doch der Youngster reagierte zurückhaltend: „Mich persönlich freut es einfach, dass ich auf dem Platz stehen kann. Ich spiele jetzt ein bisschen offensiver als sonst. Es freut mich natürlich, dass ich dann auch an Toren beteiligt bin. Ich möchte dem Team helfen und da weitermachen.“

Freiburgs Trainer Christian Streich hatte seinen jungen Schützling schon auf fast jeder Position im Mittelfeld aufgeboten. In den letzten beiden Partien gegen Backa Topola und Leipzig startete Röhl jeweils rechts vorne - eine offensivere Rolle, in der er sich offenbar besonders wohlfühlt.

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Der 21-Jährige betonte jedoch wiederholt, dass ihm die genaue Position nicht wichtig sei. Er versuche einfach, jede Minute wertzuschätzen und auszukosten.

Mit 18 Jahren Stammspieler in Ingolstadt

Im Sommer 2022 war Röhl vom FC Ingolstadt in den Breisgau gewechselt. Bereits im zarten Alter von 18 Jahren hatte er sich bei den Schanzern einen Stammplatz erspielt, nachdem er im November 2020 in der 3. Liga debütiert hatte.

Der damalige FCI-Trainer Tomas Oral schwärmte regelrecht von seinem Schützling: „Er ist ein fertiger Mittelfeldspieler, der in beide Richtungen arbeiten kann. Seine Unbekümmertheit und sein jugendlicher Elan sind gut für uns.“

Von insgesamt 55 Spielen für Ingolstadt lief Röhl auch 26-mal in der 2. Bundesliga auf. Insgesamt verbuchte er für die Oberbayern vier Tore sowie fünf Assists. Parallel dazu reifte Röhl zum Junioren-Nationalspieler heran und durchlief von der U18 bis zur U20 alle Auswahlteams.

In Freiburg kam er im März 2023 gegen Borussia Mönchengladbach zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz. Nachdem er in der vergangenen Saison hauptsächlich für die Zweitvertretung des SC aufgelaufen war, beförderte Streich Röhl zur aktuellen Spielzeit in den Profikader. Schließlich debütierte der junge Profi im September auch für die deutsche U21.

Auf den Spuren von Kevin Schade

Seine gesamte Entwicklung zeigt immer mehr Parallelen zu Kevin Schade auf, der in diesem Jahr sein Debüt in der A-Nationalmannschaft feierte. Wie Röhl lernte der ehemalige Freiburg-Profi, der seit Januar sein Geld beim FC Brentford in England verdient, das Fußballspielen in Babelsberg.

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„Wir kannten uns schon ein wenig aus der Zeit beim SV Babelsberg. Es war dann natürlich ganz lustig, ihn in Freiburg wiederzutreffen“, blickte Röhl im Frühjahr in einem Interview mit der Märkischen Allgemeinen zurück.

Die Verbindung zu seinem Heimatverein ist immer noch stark: „Ich bin ein Babelsberger Junge und hänge sehr an dem Verein. Ich stand früher sogar im Karl-Liebknecht-Stadion in der Kurve“, verriet Röhl.

Auf dem Platz verortet das Talent eine seiner großen Qualitäten im technischen Bereich: „Es ist eine meiner Stärken, im engen Raum unter Druck Lösungen zu finden.“ Zudem habe er sich immer wieder als Kämpfer bewiesen. „Auch wenn man es mir heute nicht mehr ansieht, in der Jugend war ich immer eher kleingewachsen. Ich musste mich daher stets durchbeißen“, meinte der mittlerweile 1,92 Meter große Profi.

Streich mahnt zu Zurückhaltung

Sich selbst bezeichnet der als Frohnatur bekannte Röhl als „sehr wissbegierig“. Mit Streich sieht er sich beim richtigen Trainer: „Er identifiziert sich komplett mit dem SC Freiburg und Fußball insgesamt. Er hat zudem ein sehr gutes Gespür für die Menschen und die verschiedenen Charaktere.“

Dieses Gespür bewies Streich auch nach Röhls Tor-Debüt in der Europa League. „Wir müssen jetzt schauen, dass wir die Kirche im Dorf lassen, dass sie in Ruhe arbeiten können und dass wir ihnen nicht irgendwelche Überschriften geben, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht angebracht wären“, meinte der 58-Jährige über Röhl und den ebenfalls überzeugenden Junior Adamu.

Streich kann aber nicht leugnen, dass es aus den letzten Jahren genügend Belege gibt, die darauf hindeuten, dass auch Merlin Röhl als Spieler des SC Freiburg weit kommen kann.