Über die Beziehung von Thomas Tuchel zu seiner Mannschaft ist in den vergangenen Wochen viel gesagt und geschrieben worden. Jetzt lassen mit Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß zwei Granden des FC Bayern durchblicken, dass der Coach nicht immer komplett auf einer Wellenlänge mit seinem Team war.
Tuchel? Rummenigge überrascht
„Ich habe das Gefühl, dass wir jetzt eine gute Mannschaft haben. Und ich habe auch das Gefühl, dass Thomas Tuchel, der anfangs offenbar ein wenig mit der Mannschaft gefremdelt hat, jetzt einen sehr guten Fit mit ihr gebildet hat, wie man das neudeutsch sagt“, meinte Rummenigge zur Funke Mediengruppe.
Sein Aufsichtsratskollege Hoeneß meinte derweil im kicker: „Mein Eindruck ist, dass sich zwischen Mannschaft und Trainer Tuchel eine Einheit bildet.“ Bildet - also bisher noch nicht vollends gebildet hat. Eine durchaus beachtliche Aussage, wenn man bedenkt, dass Tuchel mittlerweile schon seit acht Monaten im Amt ist.
Rummenigge und Hoeneß „fassungslos und sauer“
Aber: Man sieht sich mittlerweile auf einem guten Weg an der Säbener Straße. Sowohl in der Champions League als auch in der Bundesliga ist man gut unterwegs. Als sich Tuchel kürzlich mit den TV-Experten Dietmar Hamann und Lothar Matthäus anlegte, erhielt er öffentliche Rückendeckung von der Vereinsspitze.
Der große Wermutstropfen der bisherigen Saison bleibt das Pokal-Aus in Saarbrücken: „Uli Hoeneß hat mich unmittelbar danach angerufen, wir waren beide ziemlich fassungslos und sauer“, sagte Rummenigge über die unerwartete Pleite bei einem Drittligisten.
Die Mannschaft habe „das Triple als klares Ziel“ gehabt, das sei nun nicht mehr möglich, beklagte der langjährige Vorstandsboss weiter. Rund um das Pokal-Debakel war auch die Diskussion um die Größe des Bayern-Kaders auch wieder neu entflammt.
„Wir haben das aber sehr zielbewusst gemacht, wir wollten keinen zu großen Kader“, erklärte Rummenigge nun: „Denn wir hatten im vergangenen Jahr oft das Problem, dass wir auf dem Platz Sané, Coman und Mané hatten und dass dann auf der Bank Leute wie Müller, Musiala und Gnabry saßen, die darüber natürlich gar nicht begeistert waren.“