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FC Bayern: Die Kultfigur, die den Aufstieg zur Fußball-Macht begründete

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FC Bayern: Die Kultfigur, die den Aufstieg zur Fußball-Macht begründete

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Die Kultfigur hinter Bayerns Aufstieg

Trainer Zlatko „Tschik“ Cajkovski führte den FC Bayern in die Bundesliga, formte Beckenbauer, Müller und Maier zu Stars und wurde auch durch seine unvergessliche Art zur Legende. Heute vor 26 Jahren ist er verstorben.
Torwart-Legende Sepp Maier erinnert sich zurück an sein erstes Aufeinandertreffen mit Franz Beckenbauer.
mhoffmann
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Trainer Zlatko „Tschik“ Cajkovski führte den FC Bayern in die Bundesliga, formte Beckenbauer, Müller und Maier zu Stars und wurde auch durch seine unvergessliche Art zur Legende. Heute vor 26 Jahren ist er verstorben.

Für junge Fußball-Fans ist seine Zeit womöglich zu lange her, um ihn noch zu kennen. Aber sehr viele werden zumindest seinen berühmtesten Satz kennen.

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„Was soll ich mit diese dicke, kleine Müller. Sind wir Gewichtheber?“ fragte Zlatko „Tschik“ Cajkovski, als er das erste Mal einen jungen Spieler namens Gerd Müller zu Gesicht bekam - und bezweifelte, ob der 1,76 Meter große Stürmer mit den wuchtigen Waden die passende Verstärkung für seinen FC Bayern München war.

Dass der Schein trog, ist bekannt: Aus „kleines, dickes Müller“ wurde der „Bomber der Nation“, der Rekord-Torjäger der Bundesliga, eine Bayern-Ikone. So wie auch Coach Cajkovski, der heute vor 26 Jahren verstarb, eine geworden ist - trotz seiner legendären Fehleinschätzung.

Tschik Cajkovski begründete den Aufstieg des FC Bayern

Cajkovski - geboren am 24. November 1923 in Zagreb im heutigen Kroatien - schrieb Geschichte als der Trainer, der den FC Bayern in die Bundesliga führte und dort den Grundstein für den Aufstieg zum Rekordmeister legte.

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Der gelernte Lederkaufmann war in den vierziger und fünfziger Jahren einer der besten Mittelfeldspieler Jugoslawiens, nahm an zwei Weltmeisterschaften teil, holte 1948 und 1952 Olympia-Silber und kam in drei Jahren beim 1. FC Köln auch schon mit dem deutschen Fußball in Berührung. Trainer damals: Hennes Weisweiler.

1961 engagierten die „Geißböcke“ Cajkovski als Coach, er führte die Mannschaft um Weltmeister Hans Schäfer und Karl-Heinz Schnellinger zur Meisterschaft 1962. Weil Cajkovski sich dann 1963 in einem Vertragspoker mit Köln und Feyenoord Rotterdam (damals noch: Feijenoord) verzockte, kam Bayern ins Spiel.

„Ball rund, Stadion rund, Tschik rund“

Der 1,67 Meter kleine „Tschik“ (Stummel) erwies sich als gute Wahl, um das Kollektiv mit den jungen Verheißungen Franz Beckenbauer und Sepp Maier voranzubringen (Müller kam 1964 hinzu): 1965 gelang der Aufstieg in die Bundesliga, in der Debütsaison gleich der dritte Platz.

Cajkovski war ein Menschenfänger mit lockerer Zunge, der seine Schützlinge mit einer gesunden Mischung aus Temperament und Herzlichkeit führte. Dass er sich die deutsche Sprache nie perfekt aneignete und selbst immer ein paar Pfund zu viel auf den Hüften hatte, nährte nur seinen Ruf als liebenswerte Kultfigur („Ball rund, Stadion rund, Tschik rund“ - „Bin ich nix Lehrer für Deutsch, sondern für Futball“).

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Mit dem Trainerfuchs an der Seitenlinie gewann Bayern 1966 und 1967 die ersten beiden Male den DFB-Pokal, 1967 führte Cajkovski die Bayern auch zu ihrem ersten internationalen Titel: Mit einem 1:0-Finalsieg gegen die Glasgow Rangers - Torschütze: Franz „Bulle“ Roth - holten die Münchener in Nürnberg den Europapokal der Pokalsieger.

Nicht zu vergessen in der Erfolgsbilanz: Unter Cajkovski zogen die Bayern auch am Lokalrivalen 1860 vorbei.

20.000 Mark lockten ihn von Bayern weg

Nachdem die Bayern 1968 ohne Titel blieben, zog Cajkovski von sich aus die Konsequenz und sah die Zeit für einen Wechsel gekommen: Er nahm ein lukratives Rekordangebot von Ligakonkurrent Hannover 96 an (20.000 D-Mark Monatsgehalt), bei Bayern übernahm Branko Zebec, mit dem 1969 das erste Double gelang.

Cajkovskis Trainerkarriere ging noch lange weiter, sie führte ihn noch nach Offenbach, Nürnberg, ein weiteres Mal Köln sowie in die Heimat Jugoslawien sowie Österreich, die Schweiz und Griechenland.

Die Zeit bei Bayern blieb am meisten in Erinnerung, nicht zuletzt wegen der späteren Erfolge des Klubs, für die er in den Sechzigern das Fundament gelegt hatte.

Tod nach schwerer Krankheit

Als Stammgast auf der Zuschauertribüne im Olympiastadion blieb Cajkovski den Bayern verbunden, das Leben nach dem Fußball war allerdings auch von vielen gesundheitlichen Problemen beeinträchtigt.

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Cajkovski erkrankte an Diabetes, musste mehrere Herz-Operationen über sich ergehen lassen. Im Januar 1998 musste ihm ein Unterschenkel amputiert werden, die Ärzte versetzten ihn in ein künstliches Koma. Cajkovski erholte sich davon nicht mehr richtig, starb am 27. Juli 1998 im Alter von 74 Jahren.