Was ist nur bei Union Berlin los? Eintracht Frankfurt hat an der Alten Försterei mit 3:0 (2:0) gewonnen. Urs Fischer muss mehr denn je um seinen Job bangen.
Unions Lage immer schlimmer
Die Krise bei Union wird immer schlimmer, es war die zwölfte Pflichtspielniederlage in Folge. Mal wieder blieben die Unioner ohne eigenen Torerfolg. Der Aufwärtstrend bei Eintracht Frankfurt setzt sich derweil fort.
“Dann haben wir als Mannschaft versagt!“
Urs Fischer richtete nach der Partie den Blick nach vorne. Er vermeldete bei Sky: „Die Mannschaft versucht, unternimmt alles, aber wir belohnen uns nicht. Die Mannschaft hat eine schwierige Situation, aber wir haben gesagt, dass wir diesen mühsamen, steinigen Weg zusammen gehen wollen - jetzt geht‘s los. Es hilft einem positiv zu bleiben, aufzustehen und weiterzumachen.“
Robin Gosens fand deutliche Worte und nahm seine Teamkollegen in die Pflicht: „Wenn eine Trainerdiskussion aufkommt, heißt das auch gleichzeitig, dass wir als Mannschaft versagt haben.“
“Es ist schwierig von Abstiegskampf zu sprechen...“
Union Berlin steht mit nur sechs Punkten weiter auf einem Relegationsplatz, die Hessen (17 Zähler) festigten Rang sieben und schlossen zu den europäischen Plätzen auf.
Auch Christopher Trimmel stellte sich nach der Partie hinter seinen Coach: „Der Trainer tut alles dafür, dass wir da raus kommen. Er gibt alles, er tut alles, er redet viel mit uns. Mehr kann er nicht machen“, vermeldete der Kapitän, der angesichts der Tabellensituation kein Blatt vor den Mund nahm: „Wir versuchen seit Wochen, den Abstiegskampf in die Mannschaft zu bekommen. Es ist schwierig, von Abstiegskampf zu sprechen, aber wir müssen es einfach.“
Marmoush überragt
Die Frankfurter erwischten einen Traumstart: Der überragende Omar Marmoush brachte die Gäste nach einem Standard von Farès Chaibi mit einem platzierten Schuss ins linke untere Eck in Führung (3.).
Die Social-Media-Abteilung aus Köpenick nahm den Gegentreffer mit Humor. Auf X (ehemals Twitter) wurde die Mannschaft mit Seeottern verglichen: „Wusstet ihr, dass Seeotter im Schlaf Händchen halten, damit sie nicht voneinander abdriften?“ Vermutlich eine Anspielung darauf, dass man beim Gegentor „geschlafen“ habe.
Union war nach dem Gegentreffer von der Rolle! Marmoush musste nach einem Zuspiel von Hugo Larsson nur noch ins leere Tor einschieben (14.). Zuvor hatte Buta Larsson mit einem sensationellen Ball hinter die Berliner Abwehrkette in Szene gesetzt. Es waren bereits die Saisontore fünf und sechs des Ägypters.
Der Arbeitstag von Marmoush war in der 74. Minute beendet, für ihn kam Stürmer-Juwel Nacho Ferri in die Partie. Der 19-Jährige sorgte mit seinem Jokertor für den 3:0 Endstand (82.).
Union-Talfahrt setzt sich fort
Obwohl die Unioner leidenschaftlich kämpften und der Verein Fischer im Vorfeld stützte, dürften die Fragen nach dem Trainer kaum abreißen. Denn die Aufgaben werden nicht leichter. Am Mittwoch droht bei der SSC Neapel das Champions-League-Aus.
Vor dem Spiel hatte Union-Präsident Dirk Zingler seinen Coach Fischer noch öffentlich gestärkt, was er kurz vor Anpfiff wiederholte: „Da wären wir schlecht beraten, wenn wir einen der besten Trainer der Bundesliga nach Hause schicken.“
Auch die Union-Fans stärkten ihren Trainer und machten mit einem Banner auf sich aufmerksam: „Es ist uns egal, was die Presseschweine schreiben. Urs Fischer ist Unioner und soll es auch bleiben!“ Als Fischer 30 Minuten vor der Partie zu seinem Interview erschien, feierten ihn die Fans mit Sprechchören, die jener mit einem Lächeln beklatschte. Doch den Solidaritätsbekundungen folgte eine verheerende Niederlage.
„Das ist nicht selbstverständlich. Das sieht man, was für Fans wir haben. Aber jetzt müssen wir denen mal was zurückgeben“, so Trimmel.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)